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20 Jahre Konzertsaal KKL Damals, als alle auf die ersten Töne warteten

Es war viel Prominenz, die am 18. August 1998 zur Eröffnung des Konzertsaals des neuen Kunst- und Kulturzentrums Luzern auf den blauen Sesseln Platz nahm. Darunter auch der damalige Bundespräsident Flavio Cotti. Es gab viele lobende, überschwängliche Worte.

Die Gäste indes konnten es kaum erwarten, bis die ersten Töne des Luzerner Sinfonieorchester LSO und des Luzerner Trompeten-Ensembles erschallten; schliesslich war die herausragende Akustik des neuen Konzertsaals schon vor der Eröffnung gerühmt worden.

«Ich war wahnsinnig gespannt», erinnert sich der ehemalige Stadtpräsident Franz Kurzmeyer. Er war bei der Eröffnung nicht mehr im Amt, gilt jedoch als politischer Vater des KKL.

Bis das neue KKL eröffnet werden konnte, mussten verschiedene Steine aus dem Weg geräumt werden. Gesamtkoordinator Thomas Held wollte gar den Bettel hinschmeissen, weil die Stadtregierung und die Stiftung nicht Nouvels Projekt favorisierte, sondern jenes des Genfer Architekten Rodolphe Luscher.

Der Weg zum KKL Luzern

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  • 1980 wird bekannt, dass das alte Kultur- und Kongresshaus des Architekten Armin Meili in einem schlechten Zustand ist. Es stammt aus den Jahren 1933/1934.
  • 1988 wird die «Stiftung Konzerthaus» gegründet. Alice Bucher, Verlegerin und Mäzenin, schenkt der Stadt Luzern 960'000 Franken für die Durchführung eines Architekturwettbewerbs.
  • 1989 gewinnt Jean Nouvel den Architekturwettbewerb. Die Stadt Luzern und die Stifung wollen jedoch das Projekt des Genfers Architekten Rodolphe Luscher weiterverfolgen.
  • 1992: Luscher verzichtet, Nouvel legt ein architektonisches Konzept vor.
  • 1993 bewilligen die Regierungen der Stadt und des Kantons 94 Millionen Franken für den Bau des neuen KKL – 1994 sagt auch die Bevölkerung mit rund 66 Prozent Ja zum Neubau.
  • 1995 erfolgt der Spatenstich.
  • Am 18. August 1998 wird der Konzertsaal eröffnet, im Jahre 2000 folgt die Eröffnung des gesamten Hauses. Das KKL hat 226,5 Millionen Franken gekostet, 32,5 Millionen Franken mehr als geplant.

Wenig begeistert ob des grossen Geldbetrags, welcher in das neue KKL floss, war die Luzerner Jugend. Sie befürchtete, dass die alternative Kulturszene auf der Strecke bleibt.

Als Resultat der Proteste enstand der erste Kulturkompromiss: die junge alternative Kulturszene erhielt die Konzert- und Kulturhäuser Boa und Schüür. Dies ebnete den Weg für die Zustimmung zum KKL.

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