Am 28. Juni stimmt die Bevölkerung über den Bebauungsplan für das Therma-Areal ab. Eine Interessengemeinschaft bekämpft die Vorlage und verlangt Nachbesserungen. Das Gegenkomitee will, dass nach jahrelanger Planung nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden.
Das Bauprojekt: Das Therma-Areal befindet sich gleich neben dem Bahnhof Sursee, wo täglich bis zu 20'000 Personen ein- und aussteigen. Die Schweizerische Lebensversicherungs-Gesellschaft Pax hat dort bereits in mehreren Etappen Mehrfamilienhäuser realisiert. In der nun abschliessenden Bauetappe sind noch ein 63 Meter hohes Hochhaus sowie ein zirka 25 Meter hoher Längsbau geplant. Darin sollen Wohnungen für bis zu 250 Personen Platz finden, sowie Büros, Läden und Restaurants. Pax rechnet mit einem Potenzial von gut 100 Arbeitsplätzen. Dazu kommt ein öffentlicher Park von 2500 Quadratmetern.
Die Kritik der Gegnerschaft: Die Interessengemeinschaft «Entwicklung Bahnhof Sursee» wirbt für ein Nein zum Bebauungsplan für das Therma-Areal. Die geplanten, wuchtigen Gebäude würden zu nahe am Bahnhof zu stehen kommen, so die Kritik. Mit dem vorliegenden Projekt nehme sich Sursee jeglichen Spielraum für eine Weiterentwicklung des angrenzenden Bahnhofareals. Zusätzliche Bushaltestellen, ein viertes SBB-Gleis, eine dritte, behindertengerechte Unterführung der Bahngleise, die Verschiebung des Bahnhofgebäudes – all diese geplanten Veränderungen am Bahnhof Sursee würden durch die letzten Bauten auf dem Therma-Areal eingeschränkt.
Ausserdem seien zentrale Fragen noch nicht geklärt. Etwa, wie Velofahrer, Busse und Fussgänger auf dem geplanten Bahnhofplatz aneinander vorbeikommen sollten. Stellvertretend für die IG plädiert Philipp Zihler darum dafür, dass solche Fragen zuerst geklärt werden. Oder aber, dass zusätzlicher Platz geschaffen werde, indem die beiden geplanten Pax-Gebäude um 20 Meter wegverschoben würden.
Die Haltung der Befürworter: Das Komitee «Therma Ja» widerspricht der IG. Es handle sich hier um ein professionell geplantes Projekt – sowohl was die Pax-Pläne als auch die Zukunftspläne für den Bahnhofplatz betreffe. Bei letzteren sei beispielsweise auch der Verkehrsverbund Luzern, welcher den öffentlichen Verkehr im Kanton Luzern plant und finanziert, einbezogen worden.
Das Komitee führt auch das Argument ins Feld, dass die Pax der Stadt Sursee bereits ein Stück Boden abgetreten hat, damit dort eine Busschlaufe realisiert werden kann. Die Zeit sei nun reif, bei der letzten Bauetappe auf dem Therma-Areal endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Die wichtigen Fragen in Sachen Verkehrsführung seien geklärt, so Mario Cozzio vom Ja-Komitee. Eine Verschiebung des Projekts, sowohl zeitlich als auch örtlich, sei der falsche Weg. Auch, weil bereits viel Geld in die Planung des gesamten Bahnhofareals investiert worden sei.