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Der Präsident des MNA Peter Steiner schaut zurück
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 28.06.2019. Bild: SRF Christian Oechslin
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Atomendlager Kanton Nidwalden «Falls nötig, wüssten wir uns dann schon wieder zu wehren»

Das Komitee für die Mitsprache des Nidwaldner Volks bei Atomanlagen löst sich auf - das Thema Endlager ist in Nidwalden (vorerst) vom Tisch. Damit hat der jahrzehntelange Kampf des Komitees ein Ende. Der Präsident Peter Steiner hat sich an vorderster Front dagegen gewehrt.

SRF News: Sind Sie denn sicher, dass es das Komitee für die Mitsprache des Nidwaldner Volks bei Atomanlagen (MNA) nicht mehr braucht?

Ich denke, in den nächsten 15 bis 20 Jahren sicher nicht. Eine Prognose für später zu machen, ist momentan sehr gewagt. Wir sind aber überzeugt: Wenn jemals wieder jemand auf das falsche Gleis, also den Wellenberg, setzen möchte, dann wüssten wir uns durchaus zu wehren.

Ich frage deshalb, weil der Wellenberg in der Vergangenheit immer wieder scheinbar vom Tisch war - und dann doch wieder zum Thema wurde. Sie denken aber, diesmal ist es definitiv?

Ja. Weil er immer eine schlechte Option war. Dies ist inzwischen auch wissenschaftlich belegt. Auch in den Unterlagen des Bundes und der Nagra. Der Wellenberg figuriert zwar noch in den sechs Standorten, welche in Frage kämen. Er erfüllt aber die Kriterien nicht.

Das Verhalten der damaligen Regierung war für uns eine Provokation
Autor: Peter Steiner Präsident MNA

Was gab denn vor Jahren genau den Ausschlag, dass das Komitee ins Leben gerufen wurde?

Der mögliche Standort Nidwalden kam 1986 aus heiterem Himmel. Praktisch geheim von der Regierung vorbereitet - und das in einem Kanton, von dem wir dachten, wir wüssten ungefähr, was läuft. Es kam damals die Bemerkung: «Dazu habt Ihr nichts zu sagen, das ist Regierungssache. Jetzt haben wir halt mal reagiert.» Das konnten wir schlicht nicht goutieren, es war richtiggehend eine Provokation, dass wir laufend über Kleinigkeiten abstimmen gehen konnten an der Landsgemeinde, aber in dieser grossen Sache nichts zu sagen hatten.

Es hat also gebrodelt in der Bevölkerung?

Ja sicher! Wir hatten sofort einen riesigen Mitgliederzulauf. Wir wurden weit über die links-grünen Kreise hinaus unterstützt und wurden breit getragen.

Das Gespräch führte Christian Oechslin

MNA - der jahrelange Widerstand

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1986 Der Nidwaldner Regierungsrat bietet der Nagra das Kantonsgebiet als Standort für ein Atom-Endlager an. Mit dem Ziel, der Bevölkerung ein Mitspracherecht zu verschaffen, wird das MNA gegründet.

1987 Die Landsgemeinde genehmigt eine Initiative, die verlangt, dass Vernehmlassungen der Regierung zum Thema Endlager von ihr verabschiedet werden müssen. Im selben Jahr reicht die Nagra ein Sondiergesuch für den Wellenberg als Tiefenlager ein.

1994 Gründung der Genossenschaft nukleare Entsorgung Wellenberg, welche sich für ein Endlager einsetzt.

1995 und 2002 Das Nidwaldner Stimmvolk lehnt die Konzessionsgesuche der Nagra ab.

2014 Ein Gutachten ergibt, dass der Wellenberg bezüglich Erdbebengefahr ungeeignet ist für ein Endlager.

2015 Der Bund nimmt den Wellenberg aus der engeren Auswahl für den Standort eines Atomendlagers.

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