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Gespräch mit Preisträger Edwin Beeler (6.9.2017)
Aus Regi LU vom 06.09.2017.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 31 Sekunden.
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Filmemacher Edwin Beeler «Der Preis ist für mich eine grosse Ehre»

Der Luzerner Filmemacher Edwin Beeler erhält den mit 25'000 Franken dotierten Innerschweizer Kulturpreis 2017.

SRF News: Edwin Beeler, Sie erhalten am Samstag den Innerschweizer Kulturpreis 2017. Was ist im Hinblick auf Ihre weiteren Filme wichtiger: Ist es das Renommee oder ist es das Preisgeld?

Edwin Beeler: Der Preis ist für mich eine grosse Ehre und auch eine Anerkennung. Eine grosse Ehre vor allem deshalb, weil ich in einer Reihe stehen darf mit den vorherigen Preisträgern. Das beginnt mit Meinrad Inglin bis hin zu Judith Albert vom letzten Jahr, die ich sehr schätze. Dann bin ich der dritte Filmemacher nach Fredi Murer und Erich Langjahr.

Wie wichtig ist das Geld für Sie?

Zur Person

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Der 59-jährige Edwin Beeler ist im Kanton Schwyz aufgewachsen, lebt aber seit fast 40 Jahren im Kanton Luzern. Vor sechs Jahren realisierte Edwin Beeler mit «Arme Seelen» den erfolgreichsten Schweizer Kinofilm des Jahres. Letztes Jahr feierte er mit «Die weisse Arche» Premiere. Bisher realisierte er acht Dokumentarfilme in der Schweiz.

Das Preisgeld ist sehr wichtig. Es gibt ein bisschen Atem, ein Zeitfenster. Ich kann etwas investieren in ein neues Projekt. Ich muss ein paar Monate lang nicht um meine Existenz bangen.

Die Zentralschweiz als Pflaster für Filmschaffende – wie hart ist dieses?

Für jemanden, der vom Dokumentarfilm her kommt, ist es ein gutes Pflaster. Aber man muss die Fördermittel auch ausserhalb suchen und finden. Etwa beim Bund, beim Fernsehen und bei Stiftungen. Ich bin eigentlich ein Föderalist, aber ich finde, bei den Zentralschweizer Kantonen wäre es gut, wenn sie die Kräfte bündeln würden. So könnte man auf ein gleiches Level kommen wie vielleicht Bern.

Schwierige Zeiten für Kulturschaffende, aber ein erfolgreiches Jahr für Sie persönlich. Im Frühling erhielten Sie schon den Innerschweizer Filmpreis der Albert Koechlin Stiftung, jetzt noch den Innerschweizer Kulturpreis. Kann man sagen, 2017 ist für Sie persönlich als Filmemacher ein erfolgreiches Jahr?

Ja, es ist ein sehr erfolgreiches Jahr auf diesem Gebiet. Ich war sehr stolz und froh, dass ich den Innerschweizer Filmpreis der Albert Koechlin Stiftung erhalten habe, zusammen mit 12 andern Filmschaffenden.

Sie packen immer wieder Stoffe aus der Zentralschweiz mit historischem, mystischem, spirituellem Hintergrund an. Ist das ein bewusster Entscheid oder sind das Themen, die Sie «anspringen» und gegen die Sie sich gar nicht wehren können?

Es ist eine Mischung von beidem. Ich fühle mich sehr stark als Zentralschweizer, ich bin hier aufgewachsen, meine Themen finde ich hier. Wobei, ich finde, diese sind universal. Wenn ich mich beispielsweise mit Tod und Sterben auseinandersetze: Es wird ja nicht nur hier in der Zentralschweiz gestorben. Nicht nur in der Zentralschweiz gibt es diese Sagen, die gibt es weltweit. Lokal verankert, aber universal.

Sie arbeiten schon wieder an einem neuen Stoff, an einem neuen Film mit dem Arbeitstitel «Hexenkinder». Können Sie uns verraten, wo sie stehen und was der Inhalt des Films ist?

Es geht um die Geschichte von Kindern, um Jugendliche in der frühen Neuzeit, die in Europa aber auch in der Zentralschweiz der Hexerei bezichtigt wurden. Man folterte sie, sie wurden hingerichtet weil sie angeblich mit dem Teufel im Bunde stünden, weil sie Schadenszauber gemacht hätten. Es waren aber vor allem Unterschichtskinder, Waisenkinder, es waren Vagantenkinder oder einfach Kinder aus Familien, die man heute als verhaltensauffällig bezeichnen würde. Im Gegensatz zur Anna Göldin, die offiziell rehabilitiert wurde, spricht fast niemand mehr von diesen Hexenkindern. Dieser Stoff reizt mich sehr, um etwas daraus zu machen.

Ausschnitt aus dem Gespräch. Das ganze Interview ist im Audio zu hören.

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