- Die beiden Politiker beenden ihre Tätigkeit per Ende Legislatur am 30. Juni 2018.
- Der 63-jährige Volkswirtschaftsdirektor Bleiker tritt nach 14-jähriger Regierungstätigkeit zurück.
- Der 62-jährige Enderli tritt nach neun Amtsjahren ab. Er amtete als Bildungs- und Kulturdirektor.
- Beide begründen ihren Rücktritt mit dem Alter und der Belastung.
Für Niklaus Bleiker ist das Ende der Legislatur der richtige Zeitpunkt für seinen Rücktritt. In seiner 14-jährigen Amtszeit beeindruckte ihn vor allem das Jubiläusjahr von Bruder Klaus. Das sei ein wunderschöner Abschluss für seine Regierungstätigkeit.
Das Bruder-Klaus-Jubiläum war für mich ein absolutes Highlight.
Positiv hebt Bleiker auch die Umsetzung der Steuerstrategie hervor, die er von Beginn weg begleiten konnte. Ein speziell negatives Erlebnis während seiner Regierungszeit möchte er nicht erwähnen. Als Politiker habe man immer Siege und Niederlagen, Hauptsache, man lerne daraus.
Franz Enderli freut sich auf ein ruhigeres Leben
Sein Rücktritt sei ihm nicht so leicht gefallen, es sei ein längerer Prozess gewesen, sagt Franz Enderli im Gespräch mit Radio SRF. Aber er müsse auch auf seinen Körper hören und er habe die Konsequenzen gezogen.
Er schaue gerne auf viele Projekte aus seinem Departement zurück: Speziell auf die Sportförderung und das Kulturgesetz. Sehr prägend sei für ihn auch die Arbeit am Lehrplan 21 gewesen. Weniger gerne denkt er an die Abstimmung über die familienergänzenden Tagesstrukturen zurück, weil er da auf der Verliererseite gewesen sei.
Langweilig wird es mir nicht werden.
Für die Zeit nach seinem Rücktritt freut er sich vor allem darauf, dass er nicht mehr ein so intensiv getaktetes und fremdbestimmtes Leben habe.
CVP und CSP wollen ihre Sitze verteidigen
Die CVP will ihren Sitz verteidigen und ist auf Kandidatensuche. Am 10. Januar soll die Nominationsversammlung der Partei stattfinden.
Auch die CSP will ihren Sitz behalten, in den eigenen Reihen habe man verschiedene Kandidatinnen und Kandidaten, die in Frage kommen könnten. Co-Partei-Präsident Christian Schäli überlegt sich, selbst zu kandidieren.
SVP will endlich einen Sitz in der Regierung
Für die SVP sind die beiden Rücktritte eine grosse Chance: Bis jetzt blieb sie bei Regierungsratswahlen aussen vor. Die Präsidentin der SVP Obwalden, Monika Rüegger, sagt, man wolle nun endlich mitreden können. Auch sie persönlich schliesst eine Kandidatur zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus.
FDP und SP geben sich (noch) bedeckt
Die FDP kann sich zwar vorstellen, dass sie versuchen wird, ihren zweiten Sitz in der Regierung zurückzuholen. Zu konkreten Plänen gibt sie sich aber noch bedeckt. Man werde nun interne Gespräche führen, sagt FDP-Parteipräsident Hans-Melk Reinhard.
Bleibt noch die SP, die kleinste im Obwaldner Kantonsparlament vertretene Partei. Die Ausgangslage sei spannend, sagt Co-Präsidentin Ruth Koch, man müsse jedoch schauen, wie die Chancen schlussendlich stehen.
Die fünfköpfige Regierung Obwaldens
Der Obwaldner Kantonsregierung gehören vier Männer und eine Frau an. Neben den beiden Abtretenden sind dies Finanzdirektorin Maya Büchi-Kaiser (FDP/seit 2014), Sicherheitsdirektor Christoph Amstad (CVP/seit 2016) und der parteilose Baudirektor Josef Hess (seit 2017). |