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Kurt Messmer, Träger des Emmer Kulturpreises 2017 im Interview (12.11.2017)
Aus Regi LU vom 12.11.2017.
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Emmer Kulturpreis «Wir haben eine Industrie-DNA, und die verpflichtet»

Der Historiker Kurt Messmer erhält den Emmer Kulturpreis für seine Arbeiten rund um die turbulente Gemeindegeschichte.

Der 71-jährige Kurt Messmer hat den mit 3000 Franken dotierten Emmer Kulturpreis für seine langjährigen und intensiven Arbeiten über die Geschichte Emmens erhalten. Der Preis bedeute ihm persönlich sehr viel, sagt der pensionierte Lehrer und Professor für Geschichtsdidaktik im Gespräch. «Viel wichtiger ist mir aber, dass dieser Preis auch eine Wertschätzung ist gegenüber der Geschichte und der Erinnerungskultur.» Emmen habe eine «Industrie-DNA», man habe viel übernommen aus der Geschichte und habe nun die Verpflichtung, das Übernommene auch weiter zu führen.

Zuerst das Wirtschaftswunder...

Tatsächlich kann Emmen auf eine lange und turbulente Geschichte zurückblicken. Im letzten Jahrhundert erlebte Emmen einen veritablen Wirtschaftsboom. Die beiden Grossunternehmen Von Moos Stahl und das Textilunternehmen Viscose prägten die Gemeinde. «1928 zum Beispiel zahlten die Betriebe rund 75 Prozent der Steuern, im 40-köpfigen Einwohnerrat sassen 11 ‹Viscösler›. Mit diesen wurden sogar eigene Fraktionssitzungen über die Parteigrenzen hinaus durchgeführt – in der Viscose.» Zudem habe sich die Bevölkerungszahl von Emmen zwischen 1950 und 1970 von 11`000 auf 22`000 verdoppelt.

...dann der Niedergang

Nach dem wirtschaftlichen Höhenflug kam dann der Niedergang Ende des letzten Jahrhunderts. «Viscose änderte innerhalb von kürzester Zeit den Namen, die Leitung war nicht mehr in Emmen bei den Arbeitern zuhause, sondern plötzlich in Frankreich. Und Von Moos machte vor allem der tiefe Stahlpreis zu schaffen. Da nützte auch die Anschaffung eines neuen und modernen Walzwerkes nichts mehr.»

Der Einfluss dieser Industriegeschichte auf Emmen kann fast nicht überbewertet werden.
Autor: Kurt Messmer Kulturpreisträger 2017

Der Einfluss dieser Geschichte auf die Gegenwart könne nicht überbewertet werden, meint Kurt Messmer. «Die Initialzündung für den Aufbruch in Emmen gab wohl der Einzug der Hochschule Luzern Design in die ehemaligen Gebäude der Viscose, die heutige Viscosistadt.» Zudem bezeichnet Kurt Messmer die Neugestaltung des Seetalplatzes als Meisterwerk. Auch die Zukunft sieht der Gewinner des Emmer Kulturpreises wegen weiterer grosser Bauvorhaben entlang der Emme positiv. Emmen wächst und hat heute über 30`000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Regionaljournal Zentralschweiz; 17:30 Uhr

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