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Zentralschweiz Erneute Beschwerde gegen Kraftwerk in Entlebucher Waldemme

Mehrere Umweltverbände lehnen ein Kraftwerk an der Waldemme im Entlebuch ab. Sie haben am Montag beim Kantonsgericht eine Beschwerde gegen die Konzession eingereicht. Die Centralschweizerischen Kraftwerke können die Haltung nicht nachvollziehen.

Das Projekt

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Das Kraftwerk zwischen Flühli und Schüpfheim soll Strom für knapp zwei Drittel der Entlebucher Haushalte produzieren. Laut CKW hat das Kraftwerk das Potenzial, das grösste im Kanton Luzern zu werden. Geplant sind Investitionen von 32 Millionen Franken.

Bereits vor rund drei Jahren stellten die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) ihre Pläne für ein Wasserkraftwerk in der Entlebucher Lammschlucht vor. Bereits damals stiess das Vorhaben bei den Verbänden WWF, Aqua Viva und Pro Natura sowie dem Fischereiverband auf Kritik. Sie bemängelten unter anderem, dass zu wenig Restwasser im Bachbett bleibe, wenn für die Stromgewinnung derart viel Wasser abgezweigt werde. Entsprechend reichten die Verbände gemeinsam eine Beschwerde ein.

Neu grundsätzliche Opposition

Unterdessen hat die CKW ihre Pläne überarbeitet und der Luzerner Regierungsrat hat im Oktober die Konzession für die Wasserkraftnutzung an der Waldemme erteilt.Dagegen wehren sich die Verbände nun erneut, mit einer Beschwerde beim Luzerner Kantonsgericht. Das Projekt sei ökologisch und ökonomisch ein Blödsinn, begründete Kurt Eichenberger, der Geschäftsführer von WWF Luzern, stellvertretend den Schritt.

Ausserdem komme das Projekt nur dank Subventionen, etwa eines Wasserzinsrabattes, in die Gänge, erklärte Eichenberger. Wegen einer minimalen Rendite werde eine einmalige Schluchtlandschaft geopfert, in der auch eine besondere Bachforellenpopulation lebe.

Unverständnis bei der CKW

Das Argument der Energiewende lässt Eichenberger nicht gelten. Die Stromproduktion des Wasserkraftwerks wird nach seinen Angaben grossmehrheitlich im Sommerhalbjahr anfallen und nicht im Winter, wenn der Strom knapp ist. Energiepolitisch bringe das Kraftwerk keinen Fortschritt.

Bei den Centralschweizerischen Kraftwerken versteht man die Kritik nicht. Geschäftsleitungsmitglied Esther Denzler sagt: «Bei der Überarbeitung des Projekts sind wir auf die Kritik der Verbände eingegangen. So wurde zum Beispiel die so genannte Restwassermenge erhöht.»

Auch den Aspekt, dass das geplante Kraftwerk vor allem Sommerstrom produzieren würde, bewertet Denzler anders: «Unsere Berechnungen zeigen, dass das das Kraftwerk rund 40 Prozent des Stroms im Winterhalbjahr produzieren würde. Was ein guter Wert ist.» Ausserdem würden sich die Regenmengen in den kommenden Jahrzehnten mehr und mehr ins Winterhalbjahr verschieben, prognostiziert Esther Denzler. Das würde das Potenzial im Winter vergrössern.Nun liegt es am Luzerner Kantonsgericht, über die Beschwerde der Umweltverbände zu entscheiden. Damit bleibt das Wasserkraftprojekt in der Entlebucher Waldemme vorläufig blockiert.

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