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Dominic Deville: «Ich hatte nie negative Rückmeldungen von Eltern, auch wenn ich weit und breit der einzige Kindergärtner war.»
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 28.12.2018. Bild: SRF
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Gäste zum Jahreswechsel Dominic Deville: «Klage beim Ombudsmann ist wie ein Ritterschlag»

Was hat im Jahr 2018 bewegt, gefreut oder geärgert – was bringt das neue Jahr? Zentralschweizer Persönlichkeiten blicken zurück und voraus.

Er ist Punkrocker, Kindergärtner, Komiker – und seit zwei Jahren auch Fernsehmoderator: Dominic Deville. 1975 als Sohn einer Deutschen und eines Schweizers in München geboren, zog er mit seiner Familie 1981 nach Luzern. Hier kam er in seiner Jugend mit der Punkszene in Kontakt und gründete bald auch seine erste Punkband. In dieser Zeit fiel er auch durch wilde Aktionen auf – so verletzte er sich beispielsweise an einem Konzert mit der Kettensäge am Bein. Das sei seine wilde Seite, sagt Deville, aber: «Ich gehörte nie zur Irokesen-Punk- und Dosenbier-Punk-Fraktion, sondern liebte immer die Gegensätze», sagt Deville. Deshalb habe er sich auch in seiner wildesten Punkzeit zur Ausbildung zur Kindergartenlehrperson entschieden.

Die langweilige Antwort auf die Frage, wieso ich Kindergärtner wurde ist, dass es mir zum Lehrer nicht gereicht hat.
Autor: Dominic Deville Komiker und Moderator

Während einigen Jahren unterrichtete er dann auch in diesem Beruf in den Kantonen Luzern und Zürich. Später verarbeitete er seine Erfahrungen als Kindergärtner auf der Bühne, unter anderem in seinem ersten Programm «Kinderschreck». Seit zwei Jahren ist der Luzerner in der Fernsehsendung «Deville Late Night» auf SRF 1 zu sehen. Diese Sendung, welche bis anhin spätabends am Freitag lief, bekommt im neuen Jahr einen prominenten Sendeplatz: «Wir machen künftig eine Sendung, welche definitiv gesehen wird, denn direkt nach dem Tatort bleiben die Leute am Fernseher hängen – weil sie ja das Wochenende möglichst noch verlängern wollen.»

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«Traumjob» Schlosswart: Demian Herguedas ist ab Neujahr die gute Seele des Schlosses Meggenhorn.
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 28.12.2018. Bild: SRF
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Dieser Job war heiss begehrt. Über 170 Bewerberinnen und Bewerber wollten Schlosswart oder Schlosswartin auf Meggenhorn werden. Der 38-jährige Luzerner Demian Herguedas hat das Rennen gemacht. Seit dem 1. Januar schaut der gelernte Dekorateur auf dem Schloss zum Rechten, organisiert Anlässe oder putzt Böden und Fenster. «Meine Arbeit hat ganz viele Facetten, die einen Traumjob ausmachen, aber es gibt auch andere Seiten, die die Schlossromantik relativieren». Man sei in den vielen historischen Räumen viel alleine.

Es sind über 40 Räume hier im Schloss, am liebsten sind mir jene mit einer tollen Aussicht.
Autor: Demian Herguedas Schlosswart Schloss Meggenhorn

Ab Ende Januar wird Demian Herguedas auch in der dazugehörenden Dienstwohnung leben, zusammen mit Partnerin und Hund. Ob es neben dem Schlosshund auch Schlossgeister gebe? «Ich wurde noch nicht fündig, aber man hört viele Geräusche. Ich habe aber den Brauch übernommen, dass ich jeden Morgen die Schlossgeister begrüsse, die hier leben könnten», schmunzelt Herguedas.

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Gabriela Rohrer: «Ich wollte Landärztin werden, habe das gesucht.»
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 04.01.2019. Bild: Silvan Fischer / SRF
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Gabriela Rohrer ist 35-jährig und hat Anfang 2018 die Hausarztpraxis in Flühli im Entlebuch übernommen. Dass sie Landärztin werden will, sei für sie bereits in der Ausbildung klar gewesen; ein «Nine to five»-Job in einer Stadt oder in der Agglomeration wäre nichts für sie, sagt Gabriela Rohrer: «Ich bin fasziniert von den Geschichten, die man als Ärztin in einem Dorf erleben darf.»

Ihr Vorgänger Paul Affentranger arbeitete fast 40 Jahre lang in Flühli. In der Suche nach einer Nachfolge hatten sich auch Private engangiert – sie gründeten eine Genossenschaft, sammelten Geld, um zwei Stockwerke und Inventar für die Dorfpraxis bereitzustellen. Als Starthilfe.

Ich bin fasziniert von den Geschichten, die man als Ärztin in einem Dorf erleben darf.
Autor: Gabriela Rohrer Hausärztin in Flühli

Im Gespräch erzählt Gabriela Rohrer auch darüber, wie anspruchsvoll es ist, sich abzugrenzen und warum es für sie schwierig ist, eine geeignete Verstärkung zu finden – trotz ihrer guten Vernetzung als Präsidentin des Vereins junger Hausärztinnen und Hausärzte Schweiz.

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«Wir bleiben auf der Rigi. Hier stimmt die Lebensqualität»
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 20.12.2018. Bild: SRF
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Nach 31 Jahren übergibt Willy Camps Ende März das Hotel Bergsonne auf Rigi Kaltbad neuen Besitzern. Mit dem Verkauf des Hotels geht eine Ära zu Ende. Willy Camps ist in der Bergsonne gross geworden. Seine Grossmutter hat 1934 in der Bergsonne ein Kinderheim eröffnet. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Bergsonne in ein Hotel umgebaut. Willy Camps' Mutter und Tante führten das Hotel, bevor er es 1988 mit seiner Frau Dorly Camps übernahm. Sie sorgte seither in der Küche für kulinarische Höhenflüge und erkochte sich 15 Gault Millau Punkte.

Anfänglich hatten wir das Gefühl, wir müssten beim Weggang das ganze Inventar mitnehmen.
Autor: Willy Camps Abtretender Wirt auf der Rigi

Nach drei Generationen ist nun Schluss. «Es braucht Mut, diesen Schritt zu wagen. Aber es ist richtig», sagt Willy Camps. Viele Erinnerungen bleiben: Seine Begegnungen mit dem Schweizer Kabarettisten Emil Steinberger oder wie sie Schritt für Schritt die Küche von einer bodenständigen in eine gehobenere verwandelt haben. «Eines Tages sagte ich: Dorly, komm wir setzen mal eine Seezunge auf die Karte. Das kam bei den Gästen an.»

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Michèle Schönbächler: «Kommentieren übe ich während dem Autofahren.»
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 28.12.2018. Bild: SRF
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Wenn bei Frauenskirennen die Weltcup-Athletinnen eine Abfahrt herunterbrettern oder sich durch Stangen schlängeln, dann ist Michèle Schönbächler vor Ort und bringt die Informationen in die heimischen Stuben. Seit Dezember kommentiert die 37-jährige Obwaldnerin bei SRF Sport Frauenskirennen live am Fernsehen. Gegen eine halbe Million Zuschauerinnen und Zuschauer haben ihre ersten Rennkommentare mitverfolgt. «Das Kommentieren kann man mit Bildern von vergangenen Rennen üben, aber es fehlt das Erleben vor Ort und die Spannung.» Michèle Schönbächler lacht und sagt, dass sie auch ab und zu beim Autofahren sich Rennen vorstelle und dann für sich kommentiere.

Ich habe ganz altmodisch für jede Athletin ein Blatt Papier mit Infos drauf als Hilfsmittel - jedoch muss man beim Kommentieren auch vieles auswendig wissen.
Autor: Michèle Schönbächler SRF Skikommentatorin

Die Juristin und Sportjournalistin aus Sarnen arbeitet bereits seit 2001 für SRF, viele Jahre auch als freie Mitarbeiterin des Regionaljournals Zentralschweiz. Die Ausbildung zur Juristin habe sie das pragmatische Denken gelehrt, aber sie liebe Menschen, Geschichten und Emotionen und «ich rede halt einfach auch gerne», schmunzelt Schönbächler. Zusammen mit SRF-Skiexperte Michael Bont wird Michèle Schönbächler die Leistungen des Frauenskiteams die ganze Saison begleiten, kommentieren und analysieren.

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«Der Buchtitel dieses Jahres? – Überraschende Eintscheidungen!»
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 20.12.2018. Bild: SRF
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Seit 32 Jahren ist Josef Durrer (59) Wirt im «Happy Day» in Wolfenschiessen. Allerdings wird er Ende Februar den Schlüssel zum Lokal seinem Nachfolger übergeben. Diese Entscheidung fällte er in seinen Ferien, die er sich gönnte, um von einer anderen Ära Abschied zu nehmen: derjenigen als FDP-Politiker. Josef Durrer, oder Happy Seppi, wie er auch genannt wird, war 12 Jahre für seine Partei im Landrat. Dort präsidierte er auch die Fraktion.

Ich bin zwar im Kopf jung geblieben. Das führte aber auch schon zu peinlichen Situationen.
Autor: Josef Durrer Ex-Landrat & Ex-Wirt

Auf der faulen Haut herumliegen wird Happy Seppi jedoch auch künftig nicht. Vor kurzem hat er nämlich das Revival auf der Politbühne erlebt: Aufgrund einer Vakanz wurde er in stiller Wahl zum Gemeinderat in Wolfenschiessen gewählt.

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Kurt Graf: «Heute ist vieles spezialisierter - früher waren Polizisten noch eher Landjäger.»
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 28.12.2018. Bild: Karin Portmann / SRF
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Polizist war sein Traumberuf. Nach 38 Jahren im Dienst der Luzerner Polizei geht Kurt Graf (62) Ende Jahr in Pension. Er war in verschiedensten Bereichen innerhalb der Polizei tätig: Vom Polizeiposten über den Kriminaltechnischen Dienst oder Sondereinsatz-Gruppen bis hin zum Kommunikationschef. In dieser Funktion war Kurt Graf die letzten sechs Jahre als Polizeisprecher nicht selten im Sandwich zwischen Korps und kritischen Fragen der Medien und der Öffentlichkeit. Ihm sei stets ehrliche und sachliche Information nach innen und aussen wichtig gewesen.

Es gab auch Tage, an denen ich mich schon fast trotzig oder wütend auf einen Spaziergang machte.
Autor: Kurt Graf Kommunikationschef Luzerner Polizei

Das Büro von Kurt Graf erinnert an ein kleines Museum. In einer Vitrine stehen rund ein Dutzend alte Fotokameras, an der Wand hängen Fotos von Tötungs-Delikten oder Unfällen. Es gebe Fälle, an die er mit einer gewissen Faszination zurückdenke, aber auch solche, die er verarbeiten musste. Dennoch habe er damit nie Mühe gehabt. Er könne dank Familie, Sport und Natur gut abschalten. Dafür hat Kurt Graf bald mehr Zeit, sei es für seinen Hausberg, den Pilatus oder für eine grössere Velotour, die er sich für 2019 vorgenommen hat.

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«Ich könnte mich keiner Partei zuordnen»
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 21.12.2018. Bild: srf/Thomas Heeb
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Für die Luzerner Politologin Andrea Huber ist klar, welches das wichtigste Datum des Jahres 2018 war: Am 25. November lehnte das Stimmvolk die Selbstbestimmungs-Initiative ab. Die 50-Jährige hatte als Geschäftsführerin der Organisation «Schutzfaktor M» den Abstimmungskampf gegen die Initiative koordiniert. Dabei brachte sie Exponenten aus ganz unterschiedlichen politischen Ecken zusammen, von Menschenrechts-Organisationen bis zum Wirtschaftsverband Economiesuisse.

Meine Mutter wuchs in Nazi-Deutschland auf.
Autor: Andrea Huber Luzerner Politologin

Sie setze sich schon seit mehr als 20 Jahren für Menschenrechte ein, sagt Huber. Ein Grund dafür liege wohl in ihrer Biografie: «Meine Mutter wuchs in Nazi-Deutschland auf, und ich wollte von meinen Grosseltern immer wissen, wie das damals war, ob sie sich gewehrt haben. Das war aber nicht so einfach, wie ich gemerkt habe.» Für sie aber sei es einfacher, sich von Anfang an für oder gegen eine Sache einzusetzen, wenn sie davon überzeugt sei.

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«Die Wahl zum Dirigenten der Feldmusik Sarnen ist ein Meilenstein in meiner Laufbahn»
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 20.12.2018. Bild: SRF
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Der 32-jährige Sandro Blank wurde in diesem Jahr zum neuen Chefdirigenten der Feldmusik Sarnen gewählt. Damit ist er in seinem jungen Alter bereits auf der höchsten Stufe als Blasmusik-Dirigent angelangt. Denn die Feldmusik Sarnen gehört seit vielen Jahren zur nationalen Spitze und spielt in der Höchstklasse. Sandro Blank wurde 1986 in der Schwyzer Gemeinde Lachen geboren und lebt in Luzern. Er ist Dirigent und Musiker, leitet auch noch die Stadtmusik Zug, das Jugendblasorchester Luzern und ist Saxophonist im «Nexus reed quintet». Er wurde 2016 am 8. Schweizerischen Dirigenten-Wettbewerb mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

Je länger das Auswahlverfahren dauerte, desto mehr wollte ich den Job.
Autor: Sandro Blank Chefdirigent Feldmusik Sarnen

«Mit diesem Sieg damals habe ich sicherlich auf mich aufmerksam gemacht», sagt Blank. «Das kam mir bei der Bewerbung in Sarnen sicherlich entgegen.» Zu Beginn habe er sich nicht allzu grosse Hoffnungen gemacht, gerade auch weil er unter den Bewerbern zu den Jüngsten gehört habe. «Je länger das Auswahlverfahren aber gedauert hat, desto mehr wollte ich den Job», sagt Sandro Blank.

Dies passe zu ihm: «Ehrgeizig sein ist sicherlich ein Charakterzug von mir.» Dass er künftig als Dirigent durchstarten wolle, habe er bereits in seiner ersten Dirigier-Lektion an der Hochschule Basel bemerkt: «Ich hatte ein totales Aha-Erlebnis, dass mir dies entspricht und dass ich meine Stärken als Person als Dirigent am besten ausspielen kann.»

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«Es ist ein Privileg als Frau Landammann aufzuhören»
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 17.12.2018. Bild: SRF
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Für die Zuger Frau Landammann Manuela Weichelt geht 2018 nicht nur ein besonderes Jahr zu Ende, sondern auch ihre 12-jährige Zeit als Regierungsrätin. Sie zieht für sich eine positive Bilanz, obwohl sie es in den letzten Jahren als einzige Linke in der Regierung politisch nicht nur einfach hatte. Sie habe soziale Themen einbringen können, wie zum Beispiel das Projekt «InBeZug», das Behinderten mehr Freiheit in der Lebensgestaltung ermöglicht. Dass nach ihr keine Linke mehr in der Regierung sein wird, schmerze sie aber nach wie vor: «Da ist ein grosser Teil der Bevölkerung schlichtweg nicht vertreten. Das ist für eine Demokratie nie gut.»

Ich will mich politisch reinigen bevor ich mir Gedanken über meinen nächsten Lebensabschnitt mache.
Autor: Manuela Weichelt Abtretende Zuger Regierungsrätin

Was Manuela Weichelt beruflich und politisch künftig anpacken will, sei noch völlig offen. Die 51-Jährige kann auf eine lange politische Karriere zurückblicken. Von 1994 bis 2002 sass sie für eine links-grüne Kleinpartei im Kantonsrat, wurde dann 2006 die erste Präsidentin der «Alternative – die Grünen», zu der sich die Zuger Kleinparteien zusammenschlossen, und wurde dann gleich in den Regierungsrat gewählt. Dort übernahm Manuela Weichelt das Departement des Innern. In den letzten zwei Jahren war sie Frau Landammann, also Regierungspräsidentin.

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