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Geschichtsunterricht am Handy Hohe Auszeichnung für Lern-App der PH Luzern über den Holocaust

Mittels App das Thema Flucht im Holocaust thematisieren: Das können Schüler und andere Interessierte der Pädagogischen Hochschule Luzern.

Die PH Luzern ist für die Lern-App «Fliehen vor dem Holocaust» mit dem Worlddidac Award ausgezeichnet worden, der höchsten Auszeichnung in der Bildungsbranche der Schweiz. Der Preis unterstreiche die Pionierrolle der PH bei der digitalen Vermittlung von Lerninhalten, heisst es in der Begründung.

Die App soll Lehrpersonen dabei unterstützen, ihren Klassen an das schwierige Thema Holocaust heranzuführen. Sie ist kostenlos und zum Beispiel im App-Store öffentlich zugänglich.

Uns war es wichtig, Geschichte anhand von Geschichten von Menschen zu vermitteln.
Autor: Peter Gautschi Leiter Institut Geschichtsdidaktik und Erinnerungskultur

Man wolle auch ausserhalb der Schule Jugendliche und andere Interessierte für das Thema gewinnen, sagte Peter Gautschi, Leiter des Instituts Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen. «Uns war es wichtig, Geschichte mit Geschichten von Menschen zu vermitteln. Anhand von fünf Geschichten erhält man Einblick ihre Zeit, ihre Ängste und wie sie flüchten mussten, um zu überleben.»

Den Einstieg bilden je rund zwanzigminütige Videos von den fünf Flüchtlingen während der Nazizeit. Über sogenannte «Jump Marks» gelangen die Nutzer zu weiteren Dokumenten wie Bilder, Texte oder Karten und können auch Fragen beantworten, etwa mit Gegenwartsbezügen. Daraus entsteht am Ende ein digitales Album, das verschickt oder im Unterricht verglichen werden kann.

Es gibt immer weniger Zeitzeugen, die im Schulzimmer über den Holocaust berichten können.
Autor: Peter Gautschi Leiter Institut Geschichtsdidaktik und Erinnerungskulturen

Es seien in den letzten Jahren viele Aufnahmen mit Holocaust-Überlebenden entstanden. Bei den ausgewählten Personen habe man darauf geachtet, verschiedene Länder und Schicksale der Flucht zu berücksichtigen. «Ein Grund für diese App war, dass es immer weniger Zeitzeugen gibt, die man in die Schulzimmer holen kann.»

5000 Downloads

Das digitale Lernmittel ist seit dem 8. Mai im Einsatz und wurde bisher rund 5000 Mal heruntergeladen. Die App minimiere die Vorbereitungszeit für Lehrpersonen, sodass sich diese stärker der Betreuung widmen können, sagte Gautschi.

Finanziert wurde das Projekt unter anderem durch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), das österreichische Bundesministerium für Bildung und durch verschiedene Stiftungen. Eine französischsprachige Version der App ist in Vorbereitung. Zudem habe man den Antrag für ein Forschungsprojekt gestellt, um die Auswirkung der Art der Vermittlung auf die Schüler zu untersuchen.

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