Die Regisseurin Barbara-David Brüesch lässt in ihrer Inszenierung viele Teile von Gotthelfs Geschichte weg und konzentriert sich auf deren Kern: Den Pakt der Bauern mit dem Teufel und dessen fatale Folgen.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler des Ensembles erzählen die Geschichte zu einem grossen Teil in Lied-Form. Die Klangteppiche von Knut Jensen schaffen es immer wieder, eine gruselige Atmosphäre zu schaffen, aus Musical und Grusel entsteht so ein «Grusical».
Stück kippt ins Groteske
Viel Zeit für Horror bleibt aber nicht, die schrillen Kostüme und viele Slapstick-Momente lassen das Stück zeitweise ins Groteske kippen.
Die beste Figur macht der Schauspieler Lukas Darnstädt in der Rolle des Teufels. Der Wechsel zwischen dem schreienden Ungetüm und dem charmanten Verführer gelingt – und auch gesanglich kann er mithalten. Der grosse Rest des Ensembles ist mit den Songs aber überfordert. Das ist fatal bei einem Stück, das so stark auf die Musik setzt.
Figuren bleiben skizzenhaft, grosse Fragen ungeklärt
Grundsätzlich drängt sich der Gedanke auf, dass die Regisseurin Barbara-David Brüesch hier zu viel wollte: Grusel, Komik und Gesang ringen um die Aufmerksamkeit des Publikums – da bleibt für die Figuren nicht mehr Platz als eine klischeehafte Skizze. Auch die grossen Fragen von Gotthelfs Stück nach dem Ursprung von Schuld und dem Bösen werden nur gestreift.
Die Handlung
Der tyrannische Ritter von Stoffeln befiehlt seinen Bauern, innert kürzester Zeit hundert Buchen zu pflanzen. Der einzige Ausweg bietet nur ein Pakt mit dem Teufel. Christine – eine Zugezogene – lässt sich auf die Abmachung ein. Der Teufel küsst sie zur Besiegelung auf die Wange. Die Bauern wollen den Teufel überlisten, ihr Plan geht aber schief. Aus der Wange von Christine brechen schwarze Spinnen, welche das Land verwüsten. |
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr.