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SRF-Korrespondenten in Luzern «Ich habe ab und zu schon ein mulmiges Gefühl»

Die Luzernerin Ruth Bossart berichtet seit drei Jahren für SRF aus der Türkei. Ihre Arbeit sei wichtiger denn je.

SRF - Journalisten im Ausland

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2. Juni 2017

18.00 bis 24.00 Uhr

Baselstrasse 61b, Luzern

Referate und Diskussion mit

  • Ruth Bossart, Türkei
  • Christof Franzen, Russland
  • Beat Soltermann, USA

Es hat noch einige freie Plätze. Tickets sind an der Abendkasse erhältlich.

Eine Veranstaltung der SRG Zentralschweiz

Ruth Bossart ist Historikerin und Journalistin. Die Luzerner Hinterländerin begann ihre Karriere bei der ehemaligen Luzerner Zeitung «Vaterland» und im Regionaljournal Zentralschweiz. Später war sie Radio DRS-Korrespondentin in Japan und später für SF in Südostasien. Seit 3 Jahren lebt sie mit ihrer Familie als SRF-Korrespondentin in Istanbul.

SRF News: Die Türkei hat sich politisch stark verändert. Die Arbeit ist für Journalistinnen und Journalisten sehr schwierig geworden. Wie viel Angst haben Sie bei Ihrer täglichen Arbeit?

Ich habe schon ab und zu ein mulmiges Gefühl. Man ist sich natürlich der Staatsmacht bewusst. In den letzten Wochen hatte ich auch das Gefühl, dass ich beobachtet werde. Vielleicht ist es auch Paranoia. Man muss damit rechnen, dass E-Mails gelesen werden, dass Telefone abgehört werden. Es geht aber nicht in erster Linie um mich, sondern um meine Quellen, die man bestmöglich schützen muss.

Es gibt praktisch keinen unabhängigen Medien mehr und viel Propaganda. Wie kommt man überhaupt noch zu Infos?

Es läuft über viele direkte Kontakte, ein Netz, das ich mir aufbauen konnte. Mit dem Fernsehen sind wir natürlich auch viel an Schauplätzen, wo wir direkt mit den Menschen sprechen können. Aber es ist klar, die Informationen sind nie absolut verifizierbar. Weitere Quellen sind Menschenrechtsorganisationen oder gesperrte Internetseiten, die wir zu nutzen wissen.

Ist die Arbeit als SRF-Korrespondentin in der Türkei zurzeit besonders spannend, besonders heikel oder beides?

Es ist spannend als Zeugin eines Umbruchs, von einem System, das immer mehr in eine autoritäre Richtung geht. Es ist aber auch anstrengend, da man kaum mehr über das farbige Leben in der Türkei berichten kann, sondern fast ausschliesslich über Schicksale, über Opfer des Systems.

Wissen Sie, wie lange Sie noch aus der Türkei berichten werden?

Solange man mich arbeiten lässt. Ich finde es ganz wichtig, dass wir freien Medien unsere Arbeit noch so lange wie möglich machen können.

Das Interview führte Michael Zezzi. Das ausführliche Gespräch ist im Audio nachzuhören:

Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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