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«Die Bauern können mit dem Saft 30 Prozent mehr Einkommen erzielen»: Wieso die Schwyzer Schokoladeproduzentin Max Felchlin AG auf Schokolade mit Kakao-Fruchtfleisch setzt.
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 11.04.2020. Bild: Keystone
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Kakao-Fruchtfleisch Schwyzer Schoggi-Produzent will Einkommen der Kakaobauern erhöhen

Die Osterschokolade hat oft einen bitteren Nachgeschmack: Viele der Osterhasen haben auch Kakao aus Kinderarbeit drin. Die Schwyzer Schokoladeproduzentin Max Felchlin AG setzt zusammen mit einem Startup auf Schokolade mit Kakao-Fruchtfleisch, um das Einkommen der Bauern zu erhöhen.

Ertrag reicht für viele Kakaobauern nicht zum Leben

Firmenchef Christian Aschwanden sucht sich den Kakao für seine Schokolade oft selbst aus, verhandelt direkt mit den Bauern, versichert, faire Preise zu zahlen. Fakt aber ist: der Kakaopreis auf dem Weltmarkt ist so tief, dass viele Bauern vom Ertrag kaum genug zum Überleben haben. Statt in die Schule zu gehen, arbeiten deshalb deren Kinder auf den Plantagen mit.

Aschwanden steht in seinem Schulungszentrum für Confiseurinnen und Gastronomen in Ibach im Kanton Schwyz vor einer Reihe Patisserie-Produkten, vom Sorbet über das Praliné bis zur Couverture, die Basis für Schokolade-Kreationen. Ihnen gemeinsam ist, dass sie ein zusätzliches Kakao-Produkt enthalten, nämlich die Pulpe, das Fruchtfleisch.

Pulpe auch für die Grossen

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Die süss-saure Kakao-Pulpe stösst auch bei den grossen Kakaoverarbeitern auf Interesse. So haben mit den Schweizer Unternehmen Barry Callebaut und Nestlé gleich zwei Nahrungsmittelgiganten Projekte lanciert, die Schokolade gesüsst mit Kakao-Pulpe auf den Markt bringen wollen.

Diese süss-saure Pulpe vergärt in der tropischen Hitze sehr schnell und wird deshalb in der Regel weggeworfen, wenn die Kerne für die Produktion von Schokolade entnommen werden. Mithilfe von Solarenergie versucht das schweizerisch-ghanaische Start-up Koa nun, diese Pulpe einzusammeln und zu Saft zu verarbeiten. Christian Aschwanden und seine Fachleute versuchen nun, für diesen Saft Abnehmer zu finden.

«Es ist derzeit kein Massenprodukt», sagt Aschwanden. Der Saft sei derzeit noch sehr teuer, nur beschränkt verfügbar und nicht aller Leute Geschmack. Für ihn zählt aber etwas anderes: «Die Bauern können mit dem Saft 30 Prozent mehr Einkommen erzielen.» Allein dafür lohne es sich, das Geschäft voranzutreiben. Auch wenn derzeit nur ein Bruchteil der Bauern davon profitieren könne, sei es ein wichtiges Zeichen.

Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr;

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