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Besuch in Wiggen, bei Sigristin Ruth Thomi und Pfarrer Marcel Horni
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 09.12.2019. Bild: Christian Oechslin / SRF
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Kirchen-Abriss im Entlebuch «Die Kirche Wiggen wird in unseren Herzen weiterleben»

Nach 76 Jahren wird die reformierte Kirche in Wiggen abgerissen. Die Reaktionen auf diesen Entscheid gehen auseinander.

Die reformierte Kirche in Wiggen, im Kanton Luzern.
Legende: SRF

Lange werden die beiden Glocken der Kirche Wiggen nicht mehr läuten. Die Kirche, die etwas verloren ausserhalb des Dorfes Escholzmatt steht, hat schon bessere Tage gesehen. Wenn man die Kirche betritt, erkennt man sofort, was das Problem ist: Die Wände sind gezeichnet von grossen Rissen.

Als er vor zwei Jahren zum ersten Mal in diesen Raum gekommen sei, habe er sich erschrocken, sagt Pfarrer Marcel Horni: «Ich stellte mir die Frage, ob die Konstruktion noch halte.» Es sei sicher aussergewöhnlich, dass eine Kirche solche Risse aufweise.

Die Vernunft hat über das Herz gesiegt.
Autor: Marcel Horni Pfarrer

Beim Bau der Kirche zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs sei nur wenig gutes Material vorhanden gewesen. Zudem habe ein Hochwasser der Kirche zu schaffen gemacht. Die Kirche hätte eine komplette Sanierung nötig. Diese wäre mit bis zu einer Million Franken aber deutlich zu teuer.

Grosse Diskussionen in der Gemeinde

Nach einer intensiven Diskussion entschied die Kirchgemeindeversammlung diesen Frühling deshalb, die Kirche zu schliessen und abzureissen. «Die Vernunft hat über das Herz gesiegt», sagt Marcel Horni.

Die Reformierten haben zwar noch eine zweite Kirche in Escholzmatt. Trotzdem sei der Entscheid niemandem leichtgefallen. Vor allem für Ruth Thomi ist es ein Einschnitt. Sie war während 36 Jahren Sigristin in Wiggen. Sie ist sich sicher: «Die Kirche wird in unseren Herzen weiterleben.»

Der Entscheid zum Abriss habe innerhalb der Gemeinde viel zu diskutieren gegeben. Dabei habe es unterschiedliche Reaktionen gegeben. Die regelmässigen Kirchgängerinnen und Kirchgänger hätten Verständnis, sagt Ruth Thomi. Von anderen Leuten habe sie jedoch auch negative Reaktionen gehört. «Sie sagen, das gehe doch nicht, eine Kirche niederzureissen.»

Was passiert mit der Orgel und den Bänken?

Für den Abbruch der Kirche ist der Kanton Luzern zuständig. Einen genauen Termin dafür gibt es jedoch noch nicht. Es ist nämlich noch unklar, was mit dem Inventar der Kirche passiert.

Eine Möglichkeit: In der Berner Nachbargemeinde Schangnau gebe es laut Marcel Horni Pläne für einen Andachtsraum. Das wäre auch im Sinne der Escholzmatter Reformierten. Ihnen sei es nämlich ein Anliegen, dass das Innere der Kirche weiterlebe.

SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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