Lang gezogene bewaldete Hügel, eine Ebene mit kleinen Seen – die Spuren, welche der Reussgletscher im Wauwilermoos in der Nähe von Sursee hinterlassen hat, sind noch heute sichtbar. Solche Überbleibsel heissen im Fachjargon Geotope und sind im Kanton Luzern seit 2001 geschützt.
Dieses Schutzinventar hat die Regierung nun aber stark reduziert – die Gesamtfläche schrumpft von 65'000 auf noch rund 20'000 Hektar. Um die Findlinge und Moränen herum waren bisher Puffer-Zonen definiert. Diese wurden gestrichen.
Dass nun näher an die Naturelemente gebaut werden darf, hat vor allem mit dem Druck von Aussen zu tun, sagt Thomas Stirnimann von der Diensstelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern: «Das Inventar war zahlen- und flächenmässig zu gross, dies kritisierten vor allem die Bauherren.»
Das Inventar war zahlen- und flächenmässig zu gross.
Raimund Rodewald, Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz, sieht das anders: «Der Kanton hat bei der Umsetzung seines eigenen Inventars versagt.» Anstatt dafür zu sorgen, dass die Gemeinden das Inventar konsequent umsetzten, gebe der Kanton nun einfach klein bei. Einige wichtige Naturelemente sind zwar im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler aufgeführt, bei regionalen Geotopen ist es jedoch den Kantonen überlassen, ob sie überhaupt ein entsprechendes Inventar führen wollen.
Der Kanton hat bei der Umsetzung seines eigenen Inventars versagt.
Der Schutz der Geotope sei im Kanton Luzern nach wie vor gewährleistet, kontert Thomas Stirnimann. Schliesslich seien auch ohne Puffer-Zonen die Vorschriften der Raumplanung einzuhalten – neue Gebäude müssten sich also gut in die Landschaft einfügen.
Social Login
Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person.
{* #socialRegistrationForm *} {* firstName *} {* lastName *} {* emailAddress *} {* displayName *} {* mobile *} {* addressCity *} {* /socialRegistrationForm *}