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«Solitude» : Nicht frei von Klischees, aber mit stimmige Momenten
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 24.01.2020. Bild: Luzerner Theater/ Ingo Hoehn
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Luzerner Theater Auseinandersetzung mit der Einsamkeit

Das Stück «Solitude» bewegt sich zwischen Performance, Schauspiel und Tanz.

Einsamkeit, Social Media, Freundschaft. Im Stück «Solitude», welches in der Box des Luzerner Theaters gespielt wird, geht es um die ganz grossen Themen. Regisseur Giacomo Veronesi hat für diese Performance über das Alleinsein mit einem Künstlerteam zusammengearbeitet.

Ausgangspunkt der Aufführung ist eine wahre Geschichte: Ein junger Mann verlässt das Dorf, in dem er aufgewachsen ist, für einen Aufenthalt in

Brasilien. Über Facebook bleibt er mit seinen daheimgebliebenen Freunden in Kontakt, postet Bilder von Partys und vom Berufsleben. Das Ganze allerdings ist nicht echt. Nach zehn Jahren finden die Freunde heraus, dass er niemals in Brasilien war und sein Elternhaus die ganzen Jahre lang nicht verlassen hatte.

Fragen über Einsamkeit, Selbstfindung und Freundschaft werden aufgeworfen. Das Künstlerteam zeigt verschiedene Aspekte.

Stärken der Aufführung:

  • Man spürt, dass Regisseur Giacomo Veronesi , Choreografin Camilla Parini, Bühnen- und Kostümbildner Sammy Van den Heuvel und Schauspieler André Willmund diesen Abend miteinander kreiert haben. Jeder bringt sich auf seine eigene Art mit ein.
  • Das Bühnenbild – ein Boden mit Holzlatten, welche nicht richtig befestigt sind, unterstreicht die Thematik der Einsamkeit. Wie fragil Gemütszustände oder Beziehungen sein können. Das ist stimmig.
  • Es entstehen immer wieder schöne Bilder: Wenn beispielsweise Camilla Parini die Wolfsmaske am Hinterkopf trägt, vorne und hinten also vertauscht ist und sie sich dazu bewegt. Das wirkt irritierend und poetisch.

Schwächen der Aufführung:

  • Das Künstlerteam bedient zu viele Klischees, wie den einsamen Wolf oder den einsamen Superhelden, die die Bühne betreten.
  • Es wird viel über Einsamkeit und Selbstfindung auch in Zeiten von Social Media sinniert, viel Überraschendes kommt dabei aber nicht heraus.

Fazit: «Solitude» in der Box des Luzerner Theaters bringt nicht die grosse neue Erkenntnis – es ist ein kleine, feine Aufführung, nicht frei von Klischees aber mit stimmungsvollen Momenten.

SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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