Norzom Phelkhangsar arbeitete im Tibet als Verkäuferin. Seit ihrer Ankunft in der Schweiz lernt sie Deutsch, gearbeitet hat sie unter anderem als Reinigungshilfe bei der Caritas. «Dann hörte ich von der Ausbildung zur Pflegehilfe und habe mich gemeldet, weil mich das interessiert», sagt die 33-Jährige, die als vorläufig aufgenommene Asylsuchende in der Schweiz lebt.
Altersheime nicht gekannt
Zum Kurs gehören Schultage und ein Praktikum. Norzom Phelkhangsarin absolvierte dies im Luzerner Altersheim Wesemlin.
Altersheime habe sie zwar bisher nicht gekannt: «Bei uns im Tibet werden die alten Menschen in der Familie betreut. Aber hier haben die Leute wohl zuwenig Zeit dafür.»
Der Tandem-Kurs beim SRK sei für sie ideal gewesen: «Wenn ich im Praktikum etwas nicht verstanden habe, konnte ich in der Schule immer wieder nachfragen.» Die Sprache sei zu Beginn ein grosses Problem gewesen, mit der Zeit ging es besser. Sprachübungen sind denn auch wichtiger Bestandteil des Kurses.
Im Altersheim Wesemlin ist man mit der Praktikantin zufrieden. «Frau Phelkhangsar will etwas erreichen, das hat man gesehen; solchen Talenten können wir eine Perspektive bieten», sagt Selim Krasniqi, Leiter Bildung und Personalentwicklung. Deshalb wird die Tibeterin ab August fest angestellt. Sie freut sich: «Das war eines meiner grossen Ziele: selber für mich sorgen zu können.»
Das Schweizerische Rote Kreuz Luzern bietet seit Jahren Kurse für Pflegehilfen an. Der Tandem-Kurs für Fremdsprachige, insbesondere für Flüchtlinge und Asylsuchende, aber ist neu. «Von den ersten Absolventen haben 60 Prozent eine Festanstellung gefunden oder konnten ihr Praktikum verlängern», sagt Claudia Thürig, Kursleiterin und zuständig für Fremdsprachigkeit beim SRK Luzern.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr.