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Werner Fischer: «Die jungen Leute leisten gerne sinnvolle Arbeit.»
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 05.03.2019. Bild: zvg ZSO Pilatus
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Nach 25 Jahren in Pension «Mit dem Zivilschutz habe ich meine Berufung gefunden»

Die Arbeit des Zivilschutzes hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Ursprünglich wurde die Organisation geschaffen, um die Bevölkerung im Falle eines Angriffes von aussen zu schützen und zu versorgen. Seit dem Ende des kalten Krieges, stehen diese Aufgaben nicht mehr im Vordergrund.

Das Bild vom Leerlauf stimmt nicht mehr

Werner Fischer ist seit 25 Jahren für die Zivilschutz-Organisation von Horw, Kriens und der Stadt Luzern tätig, der ZSO Pilatus - seit 2004 als Kommandant. Ende März geht er in Pension. Wie geht er mit dem Bild um, das bei vielen Leuten noch im Kopf ist, im Zivilschutz herrsche vor allem Leerlauf. Das freue ihn natürlich nicht, meint Werner Fischer im Gespräch mit SRF News. Aber damit müsse man Leben.

Leerlauf ist die Erbsünde des Zivilschutzes. Das freut mich natürlich nicht, aber damit müssen wir leben.
Autor: Werner Fischer Abtretender Kommandant ZSO Pilatus

Heute sei das Bild allerdings ein anderes: «Dieses Bild haben die jungen Leute nicht mehr.» Die Jungen leisteten gerne eine sinnvolle Arbeit. Das Spektrum der Arbeiten sei breit. Das reiche von «Bachbett reinigen, Landschaftsschutz betreiben oder Naherholungsgebiete pflegen.» Das seien wichtige, sinnvolle Aufgaben. Gerade nach dem Sturm Burglind im letzten Frühling, seien sehr viele Leute im Einsatz gewesen.

Am Schluss gehen die Leute nach Hause und haben das Gefühl etwas Sinnvolles gemacht zu haben.
Autor: Werner Fischer Abtretender Kommandant des ZSO Pilatus

Komme noch die Pflegearbeit in Altersheimen dazu, meint Fischer. Mit der Unterstützung des Zivilschutzes könne man in den Betagtenzentren Aktivitäten anbieten, für die sonst zu wenig Personal vorhanden wäre. Das sei auch für die Zivilschützer ein Gewinn. «Am Schluss gehen die Leute nach Hause und haben das Gefühl etwas Sinnvolles gemacht zu haben.»

Mentalität des Kalten Krieges

Als er vor 25 Jahren in den Zivilschutz ging, herrschte noch die Mentalität des Kalten Krieges vor. Die Gesetzgebung hätte sie gezwungen nur für den Kriegsfall zu üben und zu arbeiten. Das sei unbefriedigend gewesen. Er sei damals jung gewesen und wollte etwas ändern.

Wenn man mit etwas nicht zufrieden ist, kann man das am besten von innen ändern.
Autor: Werner Fischer Abtretender Kommandant ZSO Pilatus

Eines der Symbole aus dieser Zeit war die Zivilschutzanlage im Sonnenberg bei Luzern. Bis zu 20 000 Leute hätte man im Kriegsfall dort unterbringen wollen. Unter der Führung von Werner Fischer wurde diese Anlage aufgehoben. Für ihn sei es ein Moloch gewesen, der keine Daseinsberechtigung mehr hatte.

Nachwuchsprobleme beim Zivilschutz

Heute kämpft der Zivilschutz mit Nachwuchsproblemen, obwohl jeder Schweizer Mann Militärdienst oder Zivilschutz leisten muss. Der Zivilschutz käme halt erst in zweiter Linie zum Zug, meint Fischer. Zuerst dürfe die Armee aus dem Reservoir von Dienstpflichtigen auswählen: «Die Armee hat Priorität.» Deshalb hafte dem Zivilschutz ein bisschen der Nimbus des «Untauglichen» an. Das sei schade.

Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr; joel

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