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Gebietsmanager Christoph Zurflüh: «Wir setzen hier auf die Stärken, die vorhanden sind.»
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 21.01.2019. Bild: Luzern Plus
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Neuer Verbund am Seetalplatz Wärme und Kälte aus dem Grundwasser der Emme nutzen

  • Rund um den Seetalplatz entstehen schrittweise bis zu 1500 neue Wohnungen sowie rund 4000 zusätzliche Arbeitsplätze.
  • Diese neuen Quartiere will der Wärmeverbund Seetalplatz ab 2020 heizen und kühlen.
  • Die dafür benötigte Wärme und Kälte kommt aus dem Grundwasser der Kleinen Emme sowie von Industrie-Betrieben.
  • Mit der 25 Millionen Franken teuren Anlage würden die Vorgaben der Energiestrategie 2050 bereits jetzt erfüllt, so die Verantwortlichen.

Nördlich von Luzern, rund um den Seetalplatz in Emmen, wächst ein neues Zentrum heran. So entstehen beispielsweise im ehemaligen Industrieareal Viscosistadt oder am Reusszopf schrittweise neue Stadtquartiere, mit hunderten von Wohnungen und Arbeitsplätzen.

Das ganze Gebiet wird in Zukunft mit Wärme und Kälte versorgt, die aus den Grundwasserströmen der Kleinen Emme und aus Abwärme der Industrie gewonnen werden. Dazu hat die Monosuisse AG im Frühling 2018 den Wärmeverbund Seetalplatz AG gegründet. Die Monosuisse (ehemals Viscosuisse) produziert auf dem Areal Viscosistadt seit über hundert Jahren dünnste Kunststofffasern.

Blick auf die Viscosistadt in Emmen.
Legende: Die Viscosistadt und die Monosuisse liegen direkt an der Kleinen Emme. zvg / Wärmeverbund Seetalplatz

Fossile Energie braucht's weiterhin

Die ehemalige Viscosuisse nutzte seit jeher den Grundwasserstrom der gleich nebenan fliessenden Kleinen Emme zum Kühlen. Der neue Wärmeverbund wird in Zukunft das Grundwasser aus fünf Brunnen in eine Wärmezentrale pumpen. Die verwendeten Pumpen werden mit Solarstrom betrieben, der auf den eigenen Dächern gewonnen wird. «Ausserdem liefert die Monosuisse auch Abwärme, die ebenfalls im Verbund genutzt wird», erläutert Christoph Zurflüh. Als Manager des Gebiets «Luzern Nord» koordiniert er die verschiedenen Projekte dort.

Laut den Verantwortlichen würden mit diesem Projekt die Vorgaben der Energiestrategie 2050 für die Areale rund um den Seetalplatz bereits jetzt erfüllt. Demnach werden in Zukunft jährlich 25 Gigawattstunden Energie direkt vor Ort erzeugt und die Umwelt werde so um rund 5800 Tonnen CO2-Ausstoss entlastet.

Dennoch muss künftig noch auf bis zu sieben Prozent fossile Energie zurückgegriffen werden, um Verbrauchsspitzen abzudecken. Ein weiterer Vorteil des Wärmenetzes sei, dass diese Art der Energieversorgung Platz in den Gebäuden spare und so die Unterhaltskosten senke. Die Wärmeverbund Seetalplatz AG wird innerhalb der nächsten Jahre rund 25 Millionen Franken in das Projekt investieren.

Werner Häller, Geschäftsführer der Wärmeverbund Seetalplatz AG.
Legende: Werner Häller, Geschäftsführer der Wärmeverbund Seetalplatz AG, zeigt einen der Brunnenschächte. zvg / Wärmeverbund Seetalplatz

«Zukunftsweisendes Projekt»

«Die Energieversorgung, welche der Wärmeverbund entworfen hat, ist ein Leuchtturmprojekt und zukunftsweisend für den ganzen Kanton», sagte der Luzerner Regierungspräsident Robert Küng am Montag an der Pressekonferenz.

Im Juni 2018 hat das Luzerner Stimmvolk das total revidierte Energiegesetz angenommen. Mit diesem will der Kanton Luzern seinen Teil dazu beitragen, die Energiestrategie 2050 des Bundes und die internationalen Klimaziele zu unterstützen. «Die visionäre Energieversorgung der Wärmeverbund Seetalplatz AG unterstützt das neue Energiegesetz exemplarisch», erklärte der Luzerner Energiedirektor weiter.

Brunnen zur Gewinnung von Grundwasser in Emmen.
Legende: Das heutige, gasbetriebene Kesselhaus der Monosuisse wird dank des neuen Wärmeverbunds künftig nicht mehr benötigt. zvg / Wärmeverbund Seetalplatz

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