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Esther Schmid, Leiterin Rettungdienst: «Meistens passiert es zu Hause»
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 29.03.2019. Bild: Keystone
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Neues «First Responder»-Netz Luzern setzt bei Herz-Notfällen auf ehrenamtliche Ersthelfer

  • Die sogenannten First Responder sollen die Überlebenschancen der Betroffenen erhöhen; von unter 10 Prozent auf gegen 50.
  • Das Projekt kostet den Kanton jährlich rund 60'000 Franken und startet im Sommer.
  • In anderen Kantonen wie Bern oder Uri sind die Laien-Helfer bereits im Einsatz.
  • Die ersten Luzerner First Responder sollen ab dem 1. Juli zur Verfügung stehen.

Wenn das Herz aufhört zu schlagen, ist Zeit weit mehr als Geld. Die Überlebenschance bei Herz-Kreislauf-Stillstand in der Schweiz liegen bei 5 bis 8 Prozent. Jede «verlorene» Minute senkt die Aussicht auf ein Weiterleben um 10 Prozent.

Gegen 400 Herz-Notfälle pro Jahr im Kanton Luzern

Gesundheitsdirektor Guido Graf stellte daher am Freitag das System der First Responder vor, mit dem die Überlebenschancen auf bis zu 50 Prozent erhöht werden könne. Das hätten nationale und internationale Erfahrungen gezeigt.

Im Kanton Luzern erleiden jedes Jahr rund 400 Menschen ausserhalb des Spitals einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Ist der Blutherzkreislauf unterbrochen, drohen innert kürzester Zeit Organ- und insbesondere Hirnschädigungen und letztlich der Tod. Von der Alarmierung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes verstreichen durchschnittlich zehn bis zwölf Minuten.

Die ersten 5 Minuten sind entscheidend

Um das Überleben bestmöglich zu sichern, muss die die betroffene Person innert drei bis fünf Minuten medizinisch versorgt werden. Hier setzt das neue System an. Die First Responder sind Laien, die über eine spezielle Ausbildung in Wiederbelebung und der Anwendung von automatischen Defibrillatoren (AED) verfügen.

Die Alarmierung der Helfer erfolgt über eine App. Die Notrufzentrale 144 alarmiert gleichzeitig den Rettungsdienst und jene First Responder, die in der entsprechenden Gemeinde registriert sind. Verfügbare Helfer beantworten die Anfrage und willigen damit ein, ihren Standort zu orten, damit jener Helfer ausgewählt werden kann, der am nächsten beim Einsatzort ist und sodann ausrückt.

Zusammenarbeit mit dem Luzerner Kantonsspital

Das Luzerner Kantonsspital hat das Konzept entwickelt. Es rekrutiert Personen, die sich für das Angebot interessieren und bietet die entsprechenden Einführungskurse an. Ziel sei es, dass es keinen Herz-Kreislauf-Stillstand mehr ohne Einsatz von Ersthelfern gebe. Bis 2020 will man 500 First Responder an Bord haben.

Zum Projektauftakt bezahlt der Kanton 110'000 Franken unter anderem zur Anschaffung und Wartung der Alarmierungssoftware. Jährlich rechne man mit wiederkehrenden Kosten von 60'000 bis 70'000 Franken. Eine Evaluation des Systems ist für das erste Quartal 2022 vorgesehen.

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