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Späte Lehre Mit 50 noch die Berufslehre abschliessen

Das Obwaldner Unternehmen Maxon suchte nach neuen Wegen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Zusammen mit dem Kanton Obwalden wurde in kurzer Zeit ein Lehrgang für ältere Leute auf die Beine gestellt.

Fachkräfte sind in der Schweizer Industrie gesuchte Leute. Entsprechend gross sind die Bemühungen, Schulabgänger für eine technische Lehre zu gewinnen. Das Obwaldner Technologie-Unternehmen Maxon sucht nun nach anderen Ressourcen. Es will im eigenen Betrieb Fachfrauen ohne Lehrabschluss die Möglichkeit geben, diesen nachzuholen. Das Pilot-Projekt einer «späten Lehre» in Zusammenarbeit mit dem Kanton Obwalden ist eine Schweizer Premiere.

Zur Zeit sind es acht Frauen - sechs davon mit Migrationshintergrund - die den speziellen Lehrgang besuchen. Nach Abschluss der Lehre sind sie ausgebildete Automatikmonteurinnen. Die Jüngste ist 25 Jahre alt, die Älteste fast doppelt so alt. Das Gemeinsame: Sie sind alle Mütter, sie arbeiten seit vielen Jahren beim Mikro-Motorenbauer Maxon; allerdings ohne Fachausweis.

Beruf, Familie und Schule

Am Samstag besuchen sie die Schule im Berufs- und Weiterbildungszentrum in Sarnen. Am Mittwochabend verfolgen sie dann den Unterricht in Allgemeinbildung von zu Hause aus - verbunden per Skype. Die nächsten zwei Jahre werden sie Beruf, Familie und Schule unter einen Hut bringen müssen.

Ohne Unterstützung von Familie und Verwandten wäre das nicht möglich, meint eine Teilnehmerin der Ausbildung. Es sei nicht einfach, aber es sei eine Chance und der Wille sei vorhanden, meint eine andere.

Pilotprojekt in Obwalden

Das Modell der späten Lehre entwickelte Thomas Müller. Er ist bei Maxon für die Berufsbildung verantwortlich. Ihm war aufgefallen, dass viele - vor allem Frauen - eine grosse Erfahrung haben beim Entwickeln und Zusammenbauen von kleinsten Motoren. Trotzdem würde ihnen kaum jemand zuhören. Mit einer Ausbildung bekämen sie die Möglichkeit, besser gehört zu werden.

Obwalden ist ein kleiner Kanton, man kennt sich. So war der Weg vom Unternehmen zum Bildungsdepartement kurz. Die Idee stiess beim Rektor der Berufsschule, Daniel Henggeler, auf offene Ohren. Innert weniger Monate wurde der Lehrgang auf die Beine gestellt.

Zehn Leute pro Jahr sollen künftig einen solchen Lehrabschluss erlangen können. Das Modell liesse sich auch ausweiten, meint Rektor Henggeler. Vertreter verschiedener Branchen hätten bereits ihr Interesse bekundet und würden das Pilotprojekt genau verfolgen.

SRF 1, Echo der Zeit, 9.9.2019/Regionaljournal Zentralschweiz; 17:30 Uhr

Audio
Gespräch mit Thomas Müller, Bildungsverantwortlicher Maxon Motor
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 11.09.2018.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 54 Sekunden.
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