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«Die Situation ist prekär»
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 15.04.2020. Bild: Keystone (Symbolbild)
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Trockener Frühling Vorsicht im Umgang mit Feuer im Wald

Wer im Home Office sitzt, freut sich über den kurzen Spaziergang bei schönstem Sonnenschein. Der Forst- und Landwirtschaft hingegen bereitet die anhaltende Trockenheit zunehmend Sorgen. Und auch die Gewässer muss man im Auge behalten.

«Schon der Januar und der März waren zu trocken. Im April zeigt sich dasselbe. Wir brauchen im Mai oder Juni eine längere Phase mit Niederschlag , damit die Grundwasserstände vor dem Hochsommer nicht noch weiter absinken», sagt Philipp Arnold. Er ist Teamleiter Gewässer bei der Dienststelle Umwelt und Energie des Kantons Luzern. Es brauche eine Regenperiode von zwei bis drei Wochen mit hohen Niederschlagsmengen, sagt er.

Bei den Oberflächengewässern sei der Pegelstand allerdings nur bei einigen kleineren Luzerner Flüssen wie der Wigger oder der Luther unter dem Durchschnitt.

Gefahr in den Wäldern

Besonders in den Wäldern ist die Situation allerdings bereits prekär. «Erhebliche Waldbrandgefahr» heisst es darum in allen Zentralschweizer Kantonen ausser in Zug. Dies hat in erster Linie Auswirkungen auf den Umgang mit Feuer. Offizielle, gut ausgebaute Feuerstellen dürfen benutzt werden. Feuer müssen aber immer überwacht und am Schluss wieder gelöscht werden.

«Ich kann mich an keinen so prekären April erinnern. Kommt hinzu, dass schon die beiden letzten Jahre sehr trocken waren», sagt Peter Steiner, Revierförster im Kanton Schwyz.

Die Stufen der Waldbrandgefahr

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Legende: keystone

Gefahrenstufe 1 - keine oder geringe Gefahr:

Entstehung: Kleine Feuer können nicht ganz ausgeschlossen werden. Es braucht dazu jedoch eine grosse

Ausbreitungsgeschwindigkeit: generell langsam.

Charakteristik: Boden- bzw. Lauffeuer, keine Baumkronen betroffen, Humusschicht nicht verbrannt.

Bekämpfung: Waldbrand leicht zu löschen.

Gefahrenstufe 2 - mässige Gefahr

Entstehung: Spontane Feuer können lokal entstehen. Blitzschläge verursachen nur selten einen Flächenbrand.

Ausbreitungsgeschwindigkeit: langsam bis mittel.

Charakteristik: Boden- bzw. Lauffeuer, nur selten Baumkronen betroffen, Humusschicht nicht oder wenig verbrannt.

Bekämpfung: Waldbrand normalerweise leicht zu löschen.

Gefahrenstufe 3 - erhebliche Gefahr

Entstehung: Brennende Streichhölzer und Funkenflug eines Grillfeuers können einen Brand entfachen. Auch Blitzschläge können Flächenbrände auslösen.

Ausbreitungsgeschwindigkeit: in offenem Gelände gross, im Wald mittel.

Charakteristik: Humusschicht wird teilweise verbrannt, einzelne Kronenbrände möglich.

Bekämpfung: Waldbrand nur mit modernen Geräten und Fachpersonal zu löschen.

Gefahrenstufe 4 - grosse Gefahr

Entstehung: Brennende Streichhölzer, Funkenflug eines Grillfeuers und Blitzschläge entfachen sehr wahrscheinlich ein Feuer.

Ausbreitungsgeschwindigkeit: auch im Wald gross.

Charakteristik: Heisse Bodenfeuer mit Übergreifen auf Kronen von Einzelbäumen, Flugfeuer möglich, Humusschicht verbrennt.

Bekämpfung: Waldbrand schwierig und aufwändig zu löschen.

Gefahrenstufe 5- sehr grosse Gefahr

Entstehung: Ausbruch von Bränden jederzeit möglich.

Ausbreitungsgeschwindigkeit: über lange Zeit sehr hoch.

Charakteristik: Sehr heisse Feuer, grossflächige Kronenfeuer, Flugfeuer über grosse Distanzen.

Bekämpfung: Waldbrand kaum zu löschen.

Quelle: Bundesamt für Umwelt bafu

Die Situation in den Wäldern wird laufend neu beurteilt. Je nach Entwicklung ist mit einer Verschärfung der Vorgaben in Bezug auf Feuer bis hin zu einem kompletten Feuerverbot, wie es zum Beispiel der Kanton Bern am Mittwochnachmittag verhängt hat, denkbar.

Auch die Landwirtschaft hofft auf Regen

«Wir beobachten die Situation. Wenn es trocken bleibt bis Ende Mai, dann wird es problematisch», sagt der Geschäftsführer der Bauernverbände Nidwalden, Obwalden und Uri, Dani Blättler. Er spricht vor allem den ersten Grasschnitt in tieferen Lagen an. Wenn kein Regen komme, werde dieser sicher in reduzierter Menge vorhanden sein. Das heisse: Weniger Futterreserven für den Winter.

Regionaljournal Zentralschweiz, 15. April 2020, 17:30 Uhr;

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