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Weltneuheit aus Horw Kombikraftwerke als Dachziegel

Auf dem Campus der Hochschule in Horw steht ein Musterhäuschen, auf dessen Dach eine Weltneuheit Energie produziert. Die Dachziegelmodule sind Solarzelle, Wind- und Wärmekraftwerk in einem.

Drei Jahre lang wurde an den neuen Ziegeln getüftelt. Dass Häuser auf ihren Dächern Energie produzieren, ist mittlerweile gang und gäbe. Was die Firma Logic Group am Donnerstag in Horw präsentierte, sei dagegen eine Weltneuheit, sagte der Geschäftsleiter Romeo Maggi.

«Hero Easy» haben sie ihn getauft, den blockförmigen Dachziegel der Zukunft, der neben Sonne und Wärme auch Luftbewegungen nutzt, um Strom zu erzeugen.

So funktioniert's:

Box aufklappen Box zuklappen

Auf dem 43 mal 34 Zentimeter grossen und 4,5 Kilogramm schweren Modul fängt eine Photovoltaikzelle die Sonnenstrahlen ein, Wärme wird in einen Wasserkreislauf geleitet und mitten drin in dem Korpus aus glasfaserverstärktem Polyamid steckt ein Windrad. Diese wird angetrieben vom Wind und der Thermik, wenn die Luft am Abend den Hauswänden hoch strömt.

80'000 Kilowattstunden

Die Initianten selber kostete «Hero Easy» bislang rund 1 Million Franken. Seit einem Jahr ist zudem die Hochschule Luzern als Partner an Bord, so konnte etwa Leistung des Moduls gesteigert werden.

Audio
Mini-Kraftwerke auf dem Hausdach
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 06.04.2018.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 40 Sekunden.

Ein durchschnittliches Dach von 160 Quadratmetern könne jährlich knapp 80 000 Kilowattstunden Strom erzeugen - ein Einfamilienhaus verbraucht rund 8000 Kilowattstunden. Ziel sei es, die Häuser sowohl Strom- als auch Wärmeautark zu trimmen. Noch keine genauen Angaben kann Romeo Maggi über den Preis eines Ziegels machen.

Kritische Stimme

Bei der Hochschule Luzern will man diese Zahlen nicht bestätigten. «Wir haben noch gar keine Messungen gemacht», sagt Sabri Deniz, Maschinentechnik-Dozent an der Hochschule Luzern. Er begleitet das Projekt aus wissenschaftlicher Sicht. «Es muss sich erst zeigen, ob der Wind wirklich durch diese Ziegel bläst», so Deniz.

Nötig für die Installation sei eine Neigung von mindestens 20 Prozent, damit genügend Luft in die Öffnungen strömen kann, heisst es von Seiten Logic Group. Und wenn die Module schneebedeckt sind und keine Energie produzieren, könnten sie Wärme abgeben und somit die Oberfläche etwa von Raureif befreien.

Vögel ausser Gefahr

Seitens der Behörden haben die Erfinder des Ziegelmoduls grünes Licht für die Baubewilligung erhalten. Ziel sei es, bis Ende Jahr erste Musterdächer in Betrieb nehmen zu können.

Vogelfreunde müssen sich übrigens keine Sorge machen, dass sich die Spatzen in den Modulen einnisten: Diese sind mit einem Gitter verschlossen, das gleichzeitig den Luftstrom kanalisiert.

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