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Zentralschweiz «Wir haben regelmässig mit sexueller Gewalt zu tun»

Der Vergewaltigungsfall von Emmen löst grosse Betroffenheit aus. Schweizweit kommen pro Jahr über 500 Vergewaltigungen zur Anzeige. Die Opferberatungstellen sind wichtige Anlaufstellen für Jugendliche, Frauen und Männer, die sexuelle Übergriffe erlebt haben.

Am Samstag haben rund 300 Personen in Luzern an einer Solidaritätsdemo für das Vergewaltigungsopfer von Emmen teilgenommen. «Solche Aktionen können dem Opfer und den Angehörigen helfen, da sie zeigen, dass man nicht einfach zum Alltag übergeht», sagt Esther Käch im Sonntagsgespräch mit Radio SRF. Sie ist seit Jahren für das «eff-zett das Fachzentrum» in der Opferberatung in Zug tätig. Solche Protestaktionen hätten auch den Zweck, einen Umgang mit der eigenen Hilflosigkeit zu suchen.

Audio
Esther Käch, Opferberatung (23.8.2015)
08:27 min
abspielen. Laufzeit 8 Minuten 27 Sekunden.

Kostenlose Fachberatung

Die Opferberatungsstellen sind für Jugendliche, Frauen und Männer kostenlos zugänglich. Die Beraterinnen und Berater unterstehen der Schweigepflicht. Sie beraten über weitere mögliche Schritte und vermitteln je nach Fall Therapeuten oder Juristen. «Es scheint uns wichtig, dass die Opfer eine Anlaufstelle ausserhalb des Familien- und Freundeskreises haben», sagt Esther Käch. Man sei nicht an die Fachstelle des Wohnkantons gebunden.

Über 500 Vergewaltigungen

«Wir haben regelmässig mit Opfern von sexueller Gewalt zu tun», sagt Esther Käch. Das gehe von Bedrohung über Nötigung bis hin zu Vergewaltung. «Vergewaltigungen können durch unbekannte Täter passieren, aber sehr häufig auch durch Partner oder Kollegen». Pro Jahr seien es schweizweit 540 bis 570 Vergewaltigungen, die angezeigt würden.

Nie vergessen

Jedes Vergewaltigungsopfer gehe anders mit dem Erlebten um. «Eine Vergewaltigung vergessen die Betroffenen nie», sagt die Opferberaterin und Sozialarbeiterin Esther Käch. Das Ziel der Beratung und Betreuung von Opfern sei es, dass sie das Erlebte irgendwie in ihr Leben intergrieren und damit weiterleben könnten.

Regionaljournal Zentralschweiz; 17:30 Uhr

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