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Luzerner Fest 2017 «Wir wollen einen eigenen Festcharakter entwickeln»

Als neue OK-Chefin des Luzerner Festes will Corinne Imbach den Spagat zwischen verschiedenen Ansprüchen schaffen.

Am Freitag und Samstag, den 23./24. Juni, findet das grosse Luzerner Fest statt, das jeweils Zehntausende Besucherinnen und Besucher aus der Stadt und der Umgebung anzieht. Zum ersten Mal ist Corinne Imbach als OK-Chefin dafür verantwortlich. Im Gespräch mit Radio SRF erzählt sie, wie sie das Fest weiter entwickeln will.

SRF News: Wie sind Sie in die Organisation des Luzerner Festes gekommen, Sie waren ja früher schon dessen Unterhaltungschefin?

Corinne Imbach: Wie es halt ist im Luzerner «Kuchen», durch Netzwerke. Zwei Kollegen in einem Atelier, in dem ich gearbeitet habe, waren im OK des Luzerner Festes dabei. Und als der damalige Unterhaltungschef das Amt zur Verfügung stellte, hatte es für mich gerade gepasst.

Sie waren früher in kleineren Szenen aktiv, in der lesbisch-schwulen Kulturszene, das war also ein grosser Sprung in das Luzerner Fest?

Das ist so, aber von diesen kleineren Projekten konnte ich viel mitnehmen: Es ging auch damals immer darum, Menschen zusammen zu bringen und generations- und kulturübergreifende Projekte zu realisieren. Das fliesst in diese Arbeit mit hinein.

Mein Bild vom Luzerner Fest ist eine Bühne mit einer Bluesband oder einer volkstümlichen Schlagersängerin, dazu Festbänke und Bier - muss ich dieses Bild revidieren?

Am Luzerner Fest haben wir ein Programm, das alt und jung passt: Pop, Schlager, elektronische Musik und auch wieder Blues. Es gibt also Bier und Festbänke, aber auch Plätze mit anderer Stimmung. Zum Beispiel beim Pavillion: Da gibt es eine Begegnungszone, wo sich Familien am Samstag treffen und spielen können, am Abend wird er zur Luzerner Bühne, das finde ich sehr schön.

Der Kauf einer Herzrondelle ist einfach ein Muss.
Autor: Corinne Imbach OK-Chefin Luzerner Fest

Sie haben gesagt, dass Sie wieder mehr ältere Leute ansprechen möchten. Was ist Ihr Problem mit Jugendlichen?

Wir haben nicht per se ein Problem mit Jugendlichen. Das Luzerner Fest wird aber von der Stiftung «Luzerner helfen Luzernern» durchgeführt. Das heisst also, der Kauf einer Herzrondelle für 10 Franken ist einfach ein Muss, damit unterstützt man den guten Zweck. Es ist schwieriger, die Jungen zu packen, damit sie diese Zehnernote für die Rondelle ausgeben. Wir sind aber auf Social Media aktiv, arbeiten mit Sportvereinen zusammen und versuchen andere Kanäle auszuprobieren.

Auf der einen Seite will das Fest innovativer und vielleicht auch kleiner werden, anderseits gibt es die Tradition, die Erwartungen von vielen Menschen - ist das ein schwieriger Spagat?

Ich halte das tatsächlich für einen schwierigen Spagat. Das Luzerner Fest ist ja aus zwei Festen entstanden: dem Altstadtfest und dem Seenachtsfest mit dem Feuerwerk. Vor rund 10 Jahren hat man die beiden zusammen gelegt und hat daraus ein gigantisches Riesenfest gemacht - eben das Luzerner Fest. Das hat es nicht einfach gemacht: Hier die traditionsbewussten Leute, da viele Besucher auch von auswärts, die andere Erwartungen haben. Jetzt ist es mir sehr wichtig, dass wir einen eigenen Festcharakter entwickeln können mit dem Besten aus beidem und uns weiter entwickeln.

Sieht man das dieses Jahr bereits?

Ansatzweise probieren wir das schon: Wir verzichten auf das Feuerwerk und führen quasi testweise Lichtprojekte durch. Auch das Blues-Schiff, auf das man nur mit der Herzrondelle kommt, zeigt die Richtung, der Herzrondelle mehr Bedeutung zu geben und auch das Wetter-Risiko zu minimieren.

Als Leiterin des Jugendhauses Treibhaus kann ich alle meine Erfahrungen einfliessen lassen
Autor: Corinne Imbach Künftige Leiterin des Jugendkulturhauses Treibhaus

Das Luzerner Fest ist ein schwer kontrollierbarer Riesenanlass. Beschäftigt Sie auch da Thema Sicherheit?

Wir machen uns sehr viele Gedanken und sind wachsam. Im OK gibt es Profis, die für die Sicherheit verantwortlich sind, wir haben ein Sicherheitskonzept zusammen mit Polizei und allen Blaulichtorgansationen erarbeitet.

Ab Anfang August sind haben Sie noch einen anderen Job: Sie werden Leiterin des städtischen Jugendkulturhauses Treibhaus. Wie wird das zusammen gehen, das grosse Fest und das kleine Haus?

Ich freue mich sehr darauf, und ich mag auch die Abwechslung. Mein Lebenslauf war schon bisher nicht linear: Ich war Reiseleiterin, engagierte mich in der queeren Szene, jetzt die Grossveranstaltung - diese Erfahrungen und Interessen werden in meine neue Aufgabe einfliessen.

eism, Regionaljournal Zentralschweiz 17:30 Uhr

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