Seit Oktober 2015 ist Hans-Peter Strebel neuer Präsident des EV Zug. Der 66-Jährige ist ein EVZ-Fan der ersten Stunde. Seit der Eishockey-Club gegründet wurde, besuchte Strebel regelmässig die Matches – «bei Wind und Wetter», wie er im Gespräch sagt.
Ursprünglich ist Hans-Peter Strebel Apotheker. Er baute dann ein Forschungsunternehmen auf, das unter anderem Medikamente entwickelte für die Behandlung von Multipler Sklerose. Später verkaufte er das Unternehmen. Jetzt investiert er Geld in den Nachwuchs des EVZ.
EVZ muss sich selbst finanzieren
Hans-Peter Strebel machte beim EVZ die Hockey-Academy möglich und er finanzierte die Pläne für ein NLB-Team. Er wehrt sich aber dagegen, dass er nun als neuer Mäzen des EVZ wahrgenommen werden könnte.
Er investiere ausschliesslich in den Nachwuchs. Den übrigen Betrieb müsse der Club selber finanzieren. «Sonst fährt der Club in eine Wand, wenn ich einmal nicht mehr am Ruder bin.» Dies dürfe nicht passieren.
Weitere Gespräche der Serie «Zentralschweizer Menschen 2015»
Fiona Elze (29.12.15)
Fiona Elze leitet im Kanton Schwyz das Asyl- und Flüchtlingswesen. Schwyz beherbergt zurzeit 1‘250 Flüchtlinge. Wichtig in ihrem Job sei, eine klare Linie zu verfolgen. «Im Umgang mit den Asylsuchenden braucht es einerseits Leitplanken. Das geltende Recht ist dabei ein Hilfsmittel. Andererseits ist aber auch Menschlichkeit wichtig», sagt Elze. Für 2016 wünscht sie sich, dass die Diskussion in der Asyl- und Flüchtlingspolitik wieder sachlicher und respektvoller geführt werde. «2015 musste ich mir Sachen anhören, die ich im neuen Jahr nicht mehr hören will». Das Interview führte Marlies Zehnder.
Alois Jenny (28.12.2015)
Alois Jenny ist von Beruf Elektro-Ingenieur und Erfinder aus Berufung. Machte er vor rund 20 Jahren Schlagzeilen als Erfinder des ersten Velodynamos mit Standlicht, sind es heute kleine Motoren, die extrem präzise und schnell sind und zugleich eine Art «Tastsinn» haben. Für diese Motoren wurde er mit dem Innovationspreis der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz ausgezeichnet. Jenny ist überzeugt: Nur mit Innovation können Unternehmen der Frankenstärke die Stirn bieten. Das Interview führte Dario Pelosi.
Yvonne Schärli (27.12.2015)
Zwölf Jahre lang vertrat Yvonne Schärli die SP in der Luzerner Katonsregierung. Sie habe schnell Abstand gewonnen vom politischen Alltag. «Doch vermisse ich noch heute meine ehemaligen Mitarbeitenden.» Zur Arbeit der heutigen Luzerner Regierung sagt sie nur so viel: «Ich würde mir wünschen, dass sie früh und breit über ihre Pläne informiert. Ich denke, das würde auch die Bevölkerung erwarten.» Yvonne Schärli spricht ausserdem darüber, für was sie sich heute einsetzt und warum. Das Interview führte Silvan Fischer.
Nadja Jnglin-Kamer (23.12.2015)
Es war am 27. März dieses Jahres, als die Schwyzerin Nadja Jnglin-Kamer ihre Trainer darüber informierte, dass sie vom Skirennsport zurücktrete. Zu sehr hatte ihr die jüngste Knorpelverletzung im Knie zugesetzt. Trainer hätten zwar noch versucht, sie umzustimmen. «Doch es war für mich klar: Jetzt musst du mal zu dir selber schauen», gesteht Jnglin-Kamer. Momentan sei sie daran, sich beruflich neu auszurichten. «Ich muss nun zuerst herausfinden, was wirklich zu mir passt.» Das Interview führte Christian Oechslin.
Ohne Rolf (22.12.2015)
Das Luzerner Künstlerduo «Ohne Rolf» gewann 2015 den Deutschen Kabarett-Preis - eine grosse Auszeichnung für Jonas Anderhub und Christof Wolfisberg. Bei ihren Bühnenprogrammen arbeiten die beiden mit einer speziellen Idee: Das Duo redet nämlich miteinander ohne tatsächlich zu sprechen. Stattdessen sind die Dialoge auf grosse Plakate gedruckt, welche die beiden eines nach dem anderen vor sich hinhängen. «Die Idee war wie ein Sechser im Lotto», sagen Ohne Rolf. Das Interview führte Beat Vogt.
Heinz Tännler (21.12.2015)
Landammannfeier, Kampf um den Zuger Stadttunnel, Spardruck, Bundesratswahlen: Der Zuger Baudirektor Heinz Tännler hat ein bewegtes 2015 erlebt. «Sehr vieles lief sehr gut», bilanziert er im Interview, «und auch das Nein des Stimmvolks zum Stadttunnel hatte seine gute Seite: Wir wissen nun wenigstens, woran wir sind.» Das Interview führte Michael Zezzi.
Urban Federer (20.12.2015)
Seit zwei Jahren ist Urban Federer nun Abt im Kloster Einsiedeln. Im Leben des Abts spielt auch die Wirtschaft eine grosse Rolle. Das Kloster sei ein Unternehmen mit rund 240 Mitarbeitern, mit Standorten in zwei Ländern und mehreren Kantonen. Als Chef dieses KMU könne er sich nicht über zu wenig Arbeit beklagen. Er sei zwar auch Unternehmer. Aber die eindrücklichsten Momente seiner Zeit als Abt hätten immer mit spirituellen Erlebnissen zu tun. Das Interview führte Stefan Eiholzer.