Am ersten Juli-Wochenende rollen in Ägeri normalerweise hunderte Fussbälle über die Rasenfläche: doch dieses Jahr ist alles anders. «Europas grösstes Grümpi», so vermarktet der FC Ägeri sein Turnier, findet dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht statt. Das ist für den Zuger Klub «ein Desaster», wie Präsident Paul Hegner sagt.
Rund 30 % der jährlichen Einnahmen, etwa 60'000 Franken, werden mit dem «Grümpelturnier» normalerweise eingenommen. 330 Helfer für ein dreitägiges Programm war organisiert und 220 Teams hätten teilgenommen. «Wir mussten schweren Herzens absagen. Es ist schade, es trifft uns hart, aber wir müssen damit umgehen», sagt Hegner. Dank Rückstellungen, grosser Solidarität der Mitglieder und der Sponsoren sowie finanzieller Unterstützung durch den Hilfsfond des Kanton Zugs, kann der FC Ägeri aber den Schaden begrenzen.
Auch Ad Astra mit Defizit – dafür weiter in der NLA
Ähnlich sieht es beim Unihockey-Klub Ad Astra Sarnen aus. Die Obwaldner rechnen mit einer Einbusse von rund 50'000 Franken durch den Lockdown, aber auch tieferen Kosten. Grund für den Verlust sind unter anderem die nicht stattfindenden Playout-Spiele und abgesagte Events. Dank des Obwaldner Hilfsfonds erhalten die Unihockeyaner einen «namhaften Betrag, der uns kurzfristig hilft», sagt André Küchler, Präsident der Sarner.
Aufgrund der storniert Saison verbleiben wir in der Nati-A.
Immerhin darf Ad Astra durch die speziellen Umstände sicher noch eine weitere Saison in der höchsten Spielklasse verbringen: Die anstehenden Playout-Partien gegen NLB-Meister Basel werden nicht durchgeführt. Für Küchler ein Trostpflaster: «Aufgrund der stornierten Saison verbleiben wir in der Nati-A und freuen uns auf eine zweite Spielzeit dort.»
Sowohl beim FC Ägeri als auch bei Ad Astra Sarnen laufen derweil die Trainings wieder normal – von den ersten Mannschaften bis zu den Juniorenteams. Natürlich immer mit den nötigen Hygienemassnahmen. Die beiden Präsidenten hoffen darum nun, dass die neue Saison wie geplant gestartet werden kann und auch wirtschaftlich bald wieder Normalität einzieht in Ägeri und Sarnen.