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Regula Pfister blickt auf ihre langjährige Tätigkeit bim ZFV zurück.
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 17.06.2019. Bild: SRF
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125 Jahre ZFV Vom Verein zum gastronomischen Grossunternehmen

Die letzten 24 Jahre des Zürcher Frauenvereins wurden von Regula Pfister geprägt. Sie hat aus dem Sanierungsfall ein profitables Unternehmen geformt.

Die Zahlen sind eindrücklich: 33 Jahre war Regula Pfister im Verwaltungsrat des ZFV, davon 17 Jahre als Geschäftsführerin und 18 Jahre als Präsidentin des Verwaltungsrates. Regula Pfister übernahm die Geschäftsführung zu einem Zeitpunkt, als das Unternehmen am Boden lag. Unter ihrer Leitung wandelte sich der ZFV vom Kantinenbetreiber zu einem der grössten Gastro-Unternehmen der Schweiz. Die ZFV-Unternehmungen umfassen heute neben zahlreichen Personalrestaurants auch Hotels, Spitzenrestaurants, ein Catering und mehrere Bäckereien und Konditoreien.

Regula Pfister

Regula Pfister

Ehemalige VR-Präsidentin ZFV

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Die ehemalige FDP-Kantonsrätin und PR-Fachfrau übernahm 1995 die Geschäftsleitung in der Gastronomiegruppe ZFV. Der Zürcher «Frauenverein für Mässigkeit und Volkswohl» wurde 1894 gegründet und stand hundert Jahre später vor dem finanziellen Aus. Unter Regula Pfister schaffte der Verein die Wende und ist heute der drittgrösste Personalverpfleger der Schweiz. 2001 wurde Regula Pfister Präsidentin des ZFV-Verwaltungsrates. 2012 zog sie sich aus der operativen Leitung zurück. Im Mai 2019 übergab sie auch das Präsidium ihrer Nachfolgerin Nadja Lang.

SRF News: Mitte Mai haben Sie den ZFV – ihr «Kind», wie sie immer wieder gesagt haben – losgelassen. Wie schwer fiel ihnen das?

Es fiel mir nicht leicht. Aber es war von langer Hand vorbereitet. Es war klar: ich mache es bis ich 70 bin und der ZFV 125-jährig ist. Wir haben meine Nachfolgerin gut eingeführt und sie ist bestens für die Aufgabe gerüstet.

Und Sie konnten loslassen.

Ich konnte loslassen – das konnte ich immer. Kommt dazu, dass ich noch zwei Verwaltungsräte präsidiere, das macht es mir einfacher. Aber ich habe natürlich auch ganz viele andere Interessen, auf die ich mich nun konzentrieren kann.

Als Sie das Unternehmen 1995 übernahmen, stand es um den ZFV nicht gut. Wie haben Sie die Wende geschafft?

Es war tatsächlich eine dramatische Situation. Uns floss täglich Geld ab, und das musste ich als erstes stoppen. Wichtiger war aber, dass ich unseren Leuten, die komplett verunsichert waren, die Zuversicht zurückgeben musste, dass das Unternehmen Bestand hat und dass es weitergeht.

Aus dem Sanierungsfall wurde ein profitables Unternehmen. Auf was sind sie besonders stolz?

Auf unsere mehr als 2'800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und darauf, dass wir in diesen Jahren sichere Arbeitsplätze schaffen konnten. 60 Prozent unserer Mitarbeiter sind Frauen, 40 Prozent der Betriebe werden von Frauen geführt. Der einzige Klecks im Reinheft ist die Geschäftsleitung. Sie besteht aus vier Männern und einer Frau. Doch daran arbeiten wir.

Kantinenessen hatte lange einen schlechten Ruf, das hat sich gewandelt.

Ja – wir wollen gut und nachhaltig kochen. Für mich war ein Schlüsselerlebnis eine Sitzung mit der Universität. Ein Studentenvertreter äusserte an dieser Sitzung einen Wunsch und unser Vertreter entgegnete: Kommt nicht in Frage, die sollen froh sein, dass man sie überhaupt verpflegt. Da haben sich mir alle Haare gesträubt und mir war klar: Wir haben ein Problem. Daran haben wir all die Jahre gearbeitet.

Sie haben nun den Stab an ihre Nachfolgerin übergeben. Wie stellen Sie sich die Zukunft des ZFV vor, was fehlt noch im Portfolio?

Ich denke, dem Unternehmen fehlt nichts. Ich glaube, alle Bereiche müssen sich weiter entwickeln und auch alle Bereiche haben noch ein grosses Potential.

Der ZFV in Zahlen

Gründungsjahr
1894
Jahresumsatz284.2 Millionen Franken
Anzahl Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter
2'835
Anzahl Vollzeitstellen
1859
Herkunft der Angestellten
88 Nationen
Frauenanteil56.6 Prozent
Anzahl Betriebe
206
Anzahl servierte Mahlzeiten pro Jahr
11.5 Millionen
Auszeichnungen31 Gault-Millau-Punkte, 1 Michelin-Stern

Das Gespräch führte Vera Deragisch. Das ganze Interview gibt es oben im Artikel als Audiofile.

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