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Allergikerhaus in Zürich Wenn Düfte krank machen

Kopfschmerzen, Schwindel oder Atemnot: Ein einzigartiges Wohnhaus in Zürich lindert die Beschwerden von MCS-Kranken.

Christian Schifferle zieht sich eine Atemschutzmaske über. Die flüchtigen Düfte unserer Reporterin – das Waschmittel in ihren Kleidern zum Beispiel – irritieren ihn. Christian Schifferle leidet an Vielfacher Chemikalenunverträglichkeit, kurz MCS (Multiple Chemical Sensitivity).

Was ist Multiple Chemical Sensitivity MCS?

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Bei der Vielfachen Chemikalienunverträglichkeit MCS (Multiple Chemical Sensitivity) lösen flüchtige Chemikalien wie zum Beispiel Duftstoffe, Zigarettenrauch, Lösemittel oder Abgase auch in niederiger Konzentration Beschwerden aus. Dazu zählen Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Atemnot, Magen-Darm-Beschwerden oder Haut- und Schleimhautprobleme.

Schon kleine Mengen von Duftstoffen oder Chemikalien lösen bei MCS-Kranken Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Schwindel aus. Christian Schifferle lebte deswegen lange in einem Wohnwagen in den Bergen, bevor sich in Zürich eine einzigartige Wohnmöglichkeit für ihn ergeben hat: eine 2,5-Zimmer-Wohnung am Fusse des Uetlibergs.

Audio
Zu Besuch im Allergikerhaus
aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 06.11.2018.
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 58 Sekunden.

Parfum, Handy, Zigaretten sind strikt verboten

Nun ist ein unscheinbar anmutendes Wohnhaus am Stadtrand von Zürich Schifferles Zuhause. Ocker in der Farbe, in der Nähe des Waldrands gelegen, mit grünem Umschwung. Ein gewöhnliches Wohnhaus, so könnte man meinen. Und doch ist dieses Haus bislang einzigartig.

Das Allergikerhaus von aussen ähnelt einem ganz gewöhnlichen, relativ modernen Wohnblock.
Legende: 15 Wohneinheiten für MCS-Kranke bietet das Allergikerhaus in Zürich-Leimbach. SRF

Das Allergikerhaus in Zürich ist im Innern speziell auf die Bedürfnisse von MCS-Kranken zugeschnitten. Parfums und Handys sind verboten, das gleiche gilt für Zigaretten und Haustiere. Einhalten müssen die strikten Hausregeln nicht nur die Bewohnerinnen, sondern auch die Besucher.

Von der Isolation zurück ins Leben

«Viele Menschen kommen aus einem isolierten Leben und hier erleben sie wieder Gemeinschaft», sagt Schifferle. Und dies führe dazu, dass sich die Bewohnerinnen und Bewohner des Allergikerhauses wieder gesünder fühlten. Probleme untereinander gebe es natürlich auch. Unterschiedliche Sensibilitäten führten zu Diskussionen, so Schifferle. Aber meistens würde eine Lösung miteinander gefunden.

Die Küche des Allergikerhauses: Zwei Tische stehen im Raum, auf dem einen eine Sonnenblume, auf dem andere Getränkeflaschen.
Legende: Im Gemeinschaftsraum des Allergikerhauses finden regelmässig gemeinsame Anlässe statt. SRF

Das Allergikerhaus in Zürich ist bislang schweizweit einzigartig. In Solothurn gibt es zwar ein ähnliches Projekt, der zuständigen Genossenschaft dort fehlt allerdings noch das Geld. Christian Schifferle hofft, dass in naher Zukunft weitere Häuser für MCS-Kranke gebaut werden können. Fünf Jahre gibt es das Allergikerhaus in Zürich nun. Schifferle hofft, dass in weiteren fünf das Haus in Zürich nicht mehr alleine dastehen muss.

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