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Zürich Schaffhausen Der Schatten-Stadtpräsident

Als Stadtschreiber von Illnau-Effretikon hat Kurt Eichenberger die Stadt 31 Jahre lang entscheidend mitgeprägt. In dieser Zeit stieg er von der Schreibmaschine auf Computer um, erlebte den ersten grünen Stadtpräsidenten der Schweiz und verheiratete den aktuellen Stadtpräsidenten.

Keiner kennt die Stadt Illnau-Effretikon und ihre Verwaltung so gut wie Kurt Eichenberger. 1975 kam er als Steuersekretär in die Stadtverwaltung, vier Jahre später wurde er stellvertretender Stadtschreiber. «Schon damals schrieb ich in der Bewerbung, dass ich später Stadtschreiber werden möchte», sagt Eichenberger. «Ich bin in Illnau-Effretikon aufgewachsen und wollte die Stadt deshalb mitgestalten.»

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Interview Kurt Eichenberger (Christoph Brunner, 25.2.2013)
09:02 min
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 2 Sekunden.

Als Stadtschreiber von Illnau-Effretikon gehörte es seit 1982 zu Eichenbergers Aufgaben, die Geschäfte und Sitzungen der Stadträte vorzubereiten. Manchmal war er der einzige in einer hitzigen Stadtratssitzung, der noch den Überblick hatte und das Abstimmungsergebnis wusste. Er habe in seinen 31 Jahren für Kontinuität in der Verwaltung gesorgt. Deshalb wurde Kurt Eichenberger auch schon der «zehnte Stadtrat» genannt. Er betont allerdings: «Für mich war immer klar, dass der Stadtpräsident der Chef war».

Von der Schreibmaschine zum Computer

Zu beginn seiner Amtszeit arbeitete er noch mit der Schreibmaschine. Mittlerweile läuft alles über Computer - eine Entwicklung, die Eichenberger als IT-Verantwortlicher mitmachte: «Ohne IT geht heute gar nichts mehr, nicht einmal die Kaffeemaschine!»

Besondere Freude machte es ihm, Trauungen vorzunehmen. In dieser Funktion verheiratete er in den 90er-Jahren auch seinen späteren Chef, den aktuellen Stadtpräsidenten Ueli Müller.

Der erste grüne Stadtpräsident

Gut in Erinnerung ist ihm die Stadtratswahl von 1998. Damals gewann Martin Graf gegen SVP-Nationalrat Max Binder die Stadtpräsidenten-Wahl und wurde zum ersten grünen Stadtpräsidenten der Schweiz. «Wir waren alle überrascht, dass er es schon im ersten Wahlgang schaffte.» Graf betreibe keine extrem linke Politik, das sei wahrscheinlich ein Wahlvorteil gewesen.

Nun lässt sich Eichenberger mit 63 Jahren frühpensionieren. Ende März räumt er sein Büro. Seiner Wohngemeinde Illnau-Effretikon bleibt er aber treu - als Klarinettist in der Stadtmusik.

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