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Interview mit Claudine-Sachi Münger
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 18.10.2019. Bild: SRF
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Die etwas andere Weinstube Das Schaffhauser Integrationsprojekt «Tanne» ist auf Kurs

Anfänglich war die Skepsis gross. Das Projekt «Tanne» scheint aber zu funktionieren: Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung betreiben seit einem halben Jahr die alte Schaffhauser Weinstube «Tanne», sowie die Service-Appartements in den oberen Stockwerken.

Vor allem am Mittag ist das Restaurant mitten in der Altstadt laut der Gründerin und Pächterin Claudine-Sachi Münger sehr gut ausgelastet. Rentabel sei die «Tanne» aber noch nicht, wie im Aufbaujahr nicht anders erwartet. Finanziell sei das Projekt aber im Budget und auf Kurs, so Claudine-Sachi Münger. SRF sprach mit ihr über die ersten Erfahrungen in der «Tanne».

Claudine-Sachi Münger

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Claudine-Sachi Münger arbeitete bereits als Kind in der Bäckerei und Confiserie ihrer Eltern mit. Später war sie jahrelang in der Lebensmittelbranche tätig, arbeitete im Verkauf und im Marketing. Heute ist Claudine-Sachi Münger Geschäftsführerin und Teamleiterin in der «Tanne».

SRF News: Frau Münger, Sie haben das Projekt «Tanne» mit grossen Erwartungen gestartet. Haben sich diese schon erfüllt?

Claudine-Sachi Münger: Ja, sehr gut sogar. Ich staune, wie motiviert und selbständig meine Mitarbeiter am Werk sind, welche Entwicklung sie gemacht haben. Und die Begegnungen, die wir uns zwischen Menschen mit Handicap und unseren Gästen gewünscht haben, sind sehr herzlich. Da konnten wir etwas bewegen.

Die Arbeit im Gastgewerbe ist in der Regel stressig. Warum funktioniert es hier mit Menschen, die ein Handicap haben?

Das Konzept ist den Fähigkeiten unserer Mitarbeiter angepasst. Mittags gibt es nur zwei Menüs, eines mit und eines ohne Fleisch, um den Koch nicht zu überfordern. Meine Leute müssen nicht 200 Sachen gleichzeitig im Kopf haben. Dennoch sind sie belastbarer geworden. Ganz wichtig ist aber, dass wir uns im Team immer gegenseitig helfen. Und wenn jemand am Limit ist, können wir ihn unterstützen und entlasten, das funktioniert gut. Das richtige Gespür ist sehr wichtig.

Gab es nicht auch Situationen, wo dies nicht möglich war?

Ja, es gibt einen Mitarbeiter, der psychisch etwas labiler ist und auch mal kurzfristig ausfiel. Da mussten die anderen mehr arbeiten. Einen Koch musste ich zudem austauschen, weil wir uns nicht darauf verlassen konnten, dass er am Morgen wirklich pünktlich erscheint. Da gerät man dann schon unter Druck. Denn trotz allem: Wir sind ein Restaurant und wollen unseren Gästen ein hohes Mass an Qualität abliefern.

Ein Restaurant kann nur gut laufen, wenn auch Gäste kommen. Wie sieht hier die Bilanz nach einem halben Jahr aus?

Wir sind sehr zufrieden, was das Mittagessen betrifft. Da sind es regelmässig 25 bis 30 Menüs, die wir servieren, so dass wir ausgebucht sind. Abends hingegen braucht es mehr. Da müssen wir unser schmales Angebot anpassen, um noch mehr Leute in die «Tanne» zu locken. Wir haben im September entschieden, dass wir neu für angemeldete Gruppen ab 15 Personen auch am Abend kochen.

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