Auf der Dignitas-Homepage kritisiert Ludwig Minelli Silvia Steiner schon länger. Es geht um Aussagen, die Silvia Steiner als Staatsanwältin und Kantonsrätin zur Sterbehilfe gemacht hatte. Sie hatte Minellis Organisation Dignitas wiederholt vorgehalten, dass bei ihren Sterbebegleitungen nicht immer alles korrekt abgelaufen sei.
Mitte März wurde im ganzen Kanton Zürich ein anonymes Flugblatt verteilt, in welchem Steiner wegen ihrer Haltung zur Sterbehilfe massiv angegriffen wurde. Zudem wurde ihr vorgeworfen, dass sie 2012 als Kripo-Chefin der Stadt Zürich rausgeworfen worden sei.
«Wollte Vorwürfe überprüfen»
Nun werden ähnliche Vorwürfe in einem ganzseitigen Inserat in der NZZ vom 28. März wiederholt. Diesmal nicht anonym, sondern unterzeichnet von Dignitas-Chef Ludwig Minelli.
«Als ehemaliger Journalist wollte ich die Vorwürfe aus dem Flugblatt überprüfen», begründete Minelli gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» seine Beweggründe. Und er habe für alles Belege gefunden. Auf die Frage, ob er das Flugblatt verfasst habe, gab er keine Antwort
Keine neue Anzeige
Steiner hatte im Zusammenhang mit dem anonymen Inserat noch eine Anzeige gegen Unbekannt eingereicht. Darauf verzichtet sie nun, wie sie auf Anfrage sagte. Die Anzeige habe sie erstens gemacht, weil es anonym verfasst, und zweitens, weil die Darstellung ihres «Rauswurfs» bei der Stadtpolizei unkorrekt und ehrverletzend gewesen sei. Dies sei beim Inserat in der NZZ nicht mehr der Fall.