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Zürich Schaffhausen ETH-Studie zeigt: Jugendgewalt im Kanton Zürich ist rückläufig

Eine Studie der ETH Zürich bestätigt, was schon die Kriminalstatistik zeigt: Es gibt immer weniger Gewalttaten unter Jugendlichen im Kanton Zürich. Die Massnahmen zur Gewaltprävention haben sich offenbar bewährt. Dennoch darf man noch keine Entwarnung geben.

Die repräsentative Befragung von 2500 Jugendlichen der 9. Klasse belegt den Trend, den schon die kantonale Kriminalstatistik aufzeigt. Die befragten Jugendlichen machen weniger Gewalterfahrungen als früher. Der Studie zufolge hat sich die Zahl der Taten verglichen mit Erhebungen aus dem Jahre 2007 um rund einen Drittel verringert. Auch das Mobbing unter Jugendlichen, das kriminalstatistisch nicht erfasst werden kann, hat demnach abgenommen.

Jugendgewalt ist wieder zu einer eher persönlichen Angelegenheit geworden
Autor: Denis Ribeaud Kriminologe und Autor der ETH-Studie
Audio
Weniger «Puff» unter Jugendlichen (5.5.2015)
03:10 min
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 10 Sekunden.

Noch stärker zurückgegangen, nämlich um bis zu 70 Prozent, sind schwere Delikte wie Raub und Erpressung. Die verbleibenden Opfer solcher und anderer Taten seien oft selber auch Täter, sagt der Autor der Studie, Denis Ribeaud. Angriffe auf zufällig ausgewählte Opfer hätten somit abgenommen, es blieben vor allem persönliche Fehden. Einen Grund für den Rückgang der Jugendgewalt sieht Ribeaud auch darin, dass Jugendliche weniger in den Ausgang gehen als früher und damit auch weniger «auf der Strasse» seien.

Das Ergebnis der Studie lässt vermuten, dass die Massnahmen zur Prävention und Bekämpfung von Jugendgewalt in den vergangenen Jahre erfolgreich waren. Die Bevölkerung wurde für die Problematik sensibilisiert, die Präventionsarbeit durch Lehrkräfte und externe Spezialisten an den Schulen verstärkt, die Polizeipräsenz an kritischen Stellen erhöht und das Vorgehen der Jugendanwaltschaft bei Fällen von jugendlicher Gewalt verschärft.

Erstmals Gewalt in Paarbeziehungen untersucht

Laut ETH-Studie besteht aber weiterhin Handlungsbedarf. So bleibt Mobbing, und als eigene Form davon auch Cybermobbing – also Belästigungen über digitale Medien –, ein Problem. Die Studie hat sich erstmals auch mit dem bisher wenig bekannten Phänomen der sexuellen und psychischen Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen befasst. Psychische Gewalt werde dabei zumeist durch Kontrolle des Partners oder der Partnerin via Handy und andere Medien ausgeübt. Hier gebe es noch viel zu tun.

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