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Peter Colat bei seinem Weltrekord
Aus News-Clip vom 17.01.2018.
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Extremtaucher Peter Colat «Ich entscheide in Bruchteilen von Sekunden, ob ich auftauche»

Der Zürcher Freitaucher Peter Colat hat am Wochenende gleich drei Weltrekorde gebrochen.

In der ersten Disziplin, dem Streckentauchen mit Anzug und Flosse, legte Peter Colat im österreichischen Weissensee mit nur einem Atemzug eine Strecke von 155,4 Metern zurück. In der Disziplin Streckentauchen unter Eis mit Anzug ohne Flossen erreichte er eine Weite von 110,2 Metern. Für den dritten Weltrekord in nur zwei Tagen wagte Colat sich am selben Tag noch einmal ins 2 Grad Celsius kalte Wasser. Nur mit einer Badehose bekleidet und ohne die Hilfe von Flossen, tauchte er eine Strecke von 80 Metern und verbesserte den alten Rekord um fünf Meter.

Mann steht auf einem Steg bei der Limmat
Legende: Ein glücklicher Peter Colat wenige Tage nach seinen Weltrekorden. SRF

SRF: Wie bereitet man sich auf so einen Rekordversuch vor?

Peter Colat: Das Wichtigste ist, dass man sich an die Kälte gewöhnt. Unter Eis ist es sehr kalt, ein bis zwei Grad. Ich habe jeden zweiten Tag in der Limmat trainiert, bei Temperaturen zwischen vier bis sechs Grad. Das waren ideale Bedingungen! Weiter braucht man ein gutes Team, eine gute Fitness, und dann noch optimales Material.

Beim Freitauchen unter Eis wird jeweils alle 25 Meter ein Loch vorbereitet, damit Sie auftauchen können. Was ist mental die grösste Herausforderung?

Ich muss diesen Entscheid, ob ich auftauche oder nicht, innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde entscheiden. Das muss man sich ganz genau überlegen, denn ich möchte ja unbedingt 100-jährig werden (lacht).

Sie haben bereits einen Freund verloren bei so einem Tauchversuch…

…es kann immer etwas passieren. Ich weiss aber, was ich mache. Man muss sich gut kennen, man muss auf sich hören. Denn jeder hat mal einen schlechten Tag. Man muss ehrlich zu sich sein. Freitauchen ist ein Extremsport!

Sie machen diesen Sport seit 20 Jahren, was fasziniert Sie daran nach all den Jahren?

Ich glaube, ich bin immer noch begeistert davon, weil ich das Freitauchen als Hobbysport betreibe und eben nicht als Profi. Ich darf diesen Sport ausüben, und muss nicht. Viele Leute unterstützen mich und das motiviert mich. Ich habe mir oft überlegt, Profi zu werden. Aber als Profi wäre ich von Sponsoren abhängig und von der Medienberichterstattung. Ich möchte diesen Druck nicht, der auf professionelle Freitaucher lastet. Ich habe jetzt die Rekorde gebrochen und das Leben geht weiter.

Das Gespräch führte Barbara Seiler

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