Ohne Elektrizität läuft in der hiesigen Zivilisation kaum etwas. Telefon, Licht, Lifte, Computer: Alles hängt am Stromnetz. Ist ein Stromausfall für die Bevölkerung in den meisten Fällen aber einfach ärgerlich und unangenehm, geht es in einem Spital schnell einmal um Leben und Tod. Denn ohne Strom fallen lebenserhaltende Apparate aus, Operationen sind nicht mehr möglich.
90'000 Liter Diesel für den Notfall
Für den Fall eines Stromausfalls ist das Universitätsspital Zürich an und für sich gut gerüstet: Im Keller des Spitals stehen vier riesige Diesel-Notstrom-Aggregate. «Die Aggregate würden im Notfall automatisch in kürzester Zeit hochgefahren», sagt Claudio Leitgeb, Leiter Krisenstab im Unispital Zürich. Es stellt sich jedoch die Frage, was passiert, wenn sich ein Stromausfall über mehrere Tage oder Wochen hinziehen würde. Die 90'000 Liter Diesel reichen bei Vollbetrieb nur für 40 Stunden. «Dann wäre Feierabend», sagt Leitgeb. Soweit soll es aber gar nicht erst kommen.
Im Ernstfall nur nur noch kalte Küche
Im Ernstfall, einem landesweiten oder sogar europaweiten Stromausfall, würde das Spital den Betrieb auf das Wichtigste beschränken, auf die medizinische Versorgung und Pflege. Alles andere würde stromlos geregelt, die Patientenerfassung zum Beispiel oder die Verpflegung.
Darüber hinaus können selbst Experten wie Claudio Leitgeb nicht abschätzen, wie sich ein grossflächiger, andauernder Stromausfall auf den Spitalbetrieb auswirken würde. An einem Symposium befassen sich nun Fachleute mit möglichen Szenarien. Szenarien, von denen niemand hofft, dass sie jemals eintreten.