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Ganz viel Schweizer Geschichte: In neuer Form im Landesmuseum
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 10.04.2019. Bild: ZVG (Schweizerisches Nationalmuseum)
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Reise in die Vergangenheit Das Werden der Schweiz im Landesmuseum Zürich

Vom Mittelalter bis zur Neuzeit und darüber hinaus: Eine neue Dauerausstellung blickt auf 550 Jahre Landesgeschichte.

Es ist eine grosse Herausforderung: Wie soll man die gesamte Schweizer Geschichte in einer Ausstellung abbilden? Das Landesmuseum in Zürich hat diese Herausforderung angenommen und seine Dauerausstellung über die Landesgeschichte erneuert.

Sie präsentiert sich entstaubt und gewährt auch einen Blick in die jüngere Vergangenheit und in die Gegenwart. So zeigt die Ausstellung nicht nur Hellebarden der alten Eidgenossen, sondern behandelt auch Themen, die heute beschäftigen. Das sind zum Beispiel die Migration oder der Klimawandel.

SRF-Kulturredaktorin Irene Grüter hat einen Rundgang durch die neue Ausstellung gemacht.

SRF News: Irene Grüter. In dieser Ausstellung beginnt die Schweizer Geschichte erst im 15. Jahrhundert. Sie geht doch aber viel weiter zurück.

Irene Grüter: Ja, auch ich habe in der Schule gelernt, dass die Schweizer Geschichte 1291 mit dem Bundesbrief beginne. Doch der wird im Landesmuseum nicht gross erwähnt. Das ist wirklich eine grosse Überraschung und auch ein deutlicher Akzent in dieser neuen Dauerausstellung. Rütlischwur, Wilhelm Tell, all das wird kaum erwähnt. Es wird bereits vorausgesetzt, dass diese Erzählungen ins Reich der Mythen gehören.

Ein mutiger Schritt aus Ihrer Sicht?

Aus historischer Sicht ist das sicher richtig und auch nichts Neues. Aber ich denke, es wäre nicht schlecht gewesen, zu erzählen, weshalb diese Mythen später so wichtig werden konnten. Welche Bedeutung sie für den nationalen Zusammenhalt spielten, wie sie auch instrumentalisiert wurden.

Sie sagten, die Ausstellung beginnt erst im 15. Jahrhundert – was sehen die Besucher denn als Erstes, wenn Sie hereinkommen?

Der Anfang ist sehr gelungen: Da steht mitten im Raum eine Skulptur aus Hellebarden und Langspiessen, die nach oben ragen. Das sieht sehr theatral aus, und das Objekt macht auch klar, weshalb die Ausstellung die Schweizer Geschichte ausgerechnet im 15. Jahrhundert beginnen lässt. Es deutet darauf, was für eine kriegerische Zeit das war, und dass damals das Geflecht von Bündnissen entsteht. Diese Gemeinschaftsbildung wird an den Anfang der Schweizer Geschichte gestellt.

Machen wir einen Sprung in Richtung Gegenwart. Je näher man ans hier und heute kommt, desto schwieriger ist es für Historiker, zu entscheiden, was wichtig ist. Wie geht die Ausstellung im Landesmuseum damit um?

Es gibt zwei Perspektiven auf das 20. Jahrhundert – eine Aufteilung, die ich spannend fand. Zum einen der Umgang der Schweiz mit der Bedrohung durch die Kriege. Zum anderen die sozialen Bewegungen, also: Landesstreik, Frauenbewegung, 68er Umbruch und so weiter. Sinnvoll finde ich auch, dass die Gegenwart einbezogen wird. Mit Themen wie Klimawandel und Migration. Natürlich geht es dabei nicht über Dinge, die später so in den Geschichtsbüchern stehen werden. Aber sie geben einen Denkanstoss. Dieser Teil der Ausstellung erinnert daran, dass Geschichte nichts Gegebenes ist, sondern dass wir darin eine aktive Rolle spielen.

Ein ausführlicheres Gespräch finden Sie im Audio.

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