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Interview mit dem katholischen Sihlcity-Seelsorger Meinrad Furrer
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 27.04.2019. Bild: ZVG Sihlcity Kirche
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Schliessung nach zwölf Jahren Das Experiment einer Zürcher Shoppingcenter-Kirche gelingt nicht

«Die Kirche ist dort, wo das Leben stattfindet»: Unter diesem Credo eröffnete die Sihlcity Kirche im Jahr 2007. Mit einem ökumenisch und interreligiösem Angebot wollten die Seelsorger dort Menschen zu Gesprächen einladen, Menschen einen Raum bieten, um sich zurückziehen und Ruhe finden zu können. Nun – 12 Jahre später – schliesst die Kirche im Einkaufszentrum ihre Türen wieder. Der katholische Seelsorger und Teamleiter Meinrad Furrer sieht den fehlenden Erfolg des Kirchenexperiments als Hauptgrund.

Meinrad Furrer

Meinrad Furrer

Katholischer Seelsorger, Kirche Sihlcity

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Meinrad Furrer ist katholischer Seelsorger in der Kirche Sihlcity in Zürich. Seine Arbeit dort begann er vor 13 Monaten – im Wissen, dass die Kirche im April 2019 zugehen würde. Furrer ist auch durch sein Engagement im «Wort zum Sonntag» des Schweizer Fernsehens SRF bekannt geworden.

SRF: Meinrad Furrer, Sie waren der letzte katholische Pfarrer und Seelsorger in der Kirche Sihlcity. Wie schauen Sie auf Ihre Zeit in dieser Kirche zurück?

Meinrad Furrer: Als ich vor 13 Monaten in der Kirche anfing zu arbeiten, wusste ich bereits, dass sie im April 2019 geschlossen wird. Die Schliessung dieser Kirche quasi einzuleiten, war für mich ein wenig sonderbar. Trotzdem: Ich hatte eine gute Zeit hier. Und ich würde auch nicht sagen, dass dieses Experiment mit einer Kirche im Einkaufszentrum gänzlich gescheitert ist. Obwohl ich gemerkt habe, dass die Frequenzen in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen sind.

Wo sehen Sie den die Gründe, dass dieses Experiment nicht den gewünschten Erfolg brachte?

Es gibt verschiedene Gründe. Einer ist sicherlich die Lage der Kirche. Sie liegt ziemlich versteckt hinter dem grossen Turm der alten Papierfabrik. Und weil sie nicht gut sichtbar war, fanden auch selten spontane Besuche statt. Man musste die Kirche also kennen. Der zweite Grund ist, dass die Kunden des Shoppingcenters kein Bedürfnis hatten nach Ruhe, nach Gesprächen. Das haben wir so nicht erwartet.

Die Bahnhofkirche im Zürcher HB ist allerdings auch so ein Experiment und diese Kirche läuft gut. Wo liegen denn die Unterschiede?

Die Bahnhofskirche ist sehr zentral gelegen. Und es strömen tausende Leute täglich durch die Bahnhofshalle. Zudem ist ein Bahnhof auch ein Ort der Wartezeiten, ein ganz anderer Ort als ein Einkaufszentrum. Dort ist man beschäftigt mit Einkaufen, man geht ins Kino oder ins Fitnesscenter. Das heisst: Es hat weniger Menschen im Sihlcity als im HB. Und das Einkaufszentrum ist kein Ort zum Verweilen.

Das ganze Gespräch mit Meinrad Furrer finden Sie als Audiofile in diesem Artikel.

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