Die nächsten Weihnachten sind zwar noch weit weg. Aber in Zürich hat sich bereits ein Streit darüber entfacht. Das grosse Einkaufszentrum «Glatt» in Wallisellen darf am 24. Dezember 2017 – es ist ein Sonntag – seine Geschäfte öffnen.
Heiligabend und Silvester seien laut Gesetz keine hohen Feiertage. Darum habe er das Gesuch des Glattzentrums bewilligt, begründet der Walliseller Gemeinderat seinen Entscheid. Und für das Glattzentrum sei dies wichtig. Denn, so Rageth Clavadetscher, Leiter des Glattzentrums, es seien schwierige Zeiten für die Einkaufszentren, die Konkurrenz von Online-Handel und Einkaufstourismus gross.
Wir sind in direkter Konkurrenz zur SBB und zum Flughafen. Und diese Einkaufszentren sind sieben Tage in der Woche offen.
«Wir wollen nicht sieben Tage offen haben, wir sind mit vier Sonntagen zufrieden», so Clavadetscher weiter.
Die Gewerkschaft Unia sieht das ganz anders. 400 der 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten sich in einer Petition gegen die beiden Sonntagsverkäufe am 24. Dezember und am 31. Dezember gewehrt, betont der Sprecher der Gewerkschaft Unia, Lorenz Keller. Das Verkaufspersonal leiste im Dezember ohnehin schon sehr viel.
Der Weihnachtsverkauf ist die stressigste Zeit des Jahres. Und ausgerechnet in dieser Zeit wird dem Personal noch Erholungszeit weggenommen.
Dabei, so Keller weiter, wolle doch jeder und jede die Festtage zu Hause mit Familie und Freunden verbringen und sich entspannen. Die Gewerkschaft hat noch nicht entschieden, ob sie diese Sonntagsverkäufe bekämpft.
Es ginge ja auch anders, sagt Keller weiter. Er meint damit die Städte Zürich und Winterthur, die bewusst darauf verzichten, an Heiligabend und Silvester einen Sonntagsverkauf durchzuführen. Andreas Zürcher von der City Vereinigung Zürich sagt: «An diesen Tagen läuft eigentlich nur das Geschäft mit Lebensmitteln. Die Frequenzen in den anderen Bereich fehlen.»