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Alex Rübel: «Es kam für uns total überraschend»
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 10.10.2018.
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Todesursache von Tiger geklärt Tödliches Beziehungsdrama im Zürcher Zoo

Ein unerwarteter Tod: Am Morgen des 5. September fanden Tierpfleger das 14-jährige Tigerweibchen Elena tot in seiner Anlage vor. Zuvor war die Tigerdame verstärkt tierärztlich überwacht worden, weil sie Anzeichen von Schwäche und eine Verhaltensänderung zeigte. Für den Tod waren diese Symptome allerdings nicht verantwortlich. Um die Todesursache genau abzuklären, beauftragte der Zoo das Institut für Veterinärpathologie der Universität Zürich mit einer Untersuchung.

Das Resultat der Untersuchung: Der Bericht kommt zum Schluss, dass tödliche Bissverletzungen im Nacken- und Kehlkopfbereich für den Tod des Tigerweibchens verantwortlich sind, zugefügt von Männchen Sayan. Andere Veränderungen im Gehirn, Verdauungstrakt und in der Blase wurden als altersbedingt und nicht überraschend dokumentiert. Wie weiter im Bericht steht, könnten sie aber mit ein Grund sein für die Wesensveränderung und die Anzeichen von Schwäche bei der Tigerin.

Amurtigerweibchen Elena im Zoo Zürich
Legende: Tigerweibchen Elena lebte seit 2010 im Zoo Zürich. 2011 brachte sie vier Junge zur Welt. Zoo Zürich, Albert Schmidmeister

Im Gespräch mit dem «Regionaljournal», erklärt Zoodirektor Alex Rübel, wie es möglicherweise zu der Auseinandersetzung kommen konnte und weshalb sie tödlich endete.

SRF: War Elena vielleicht so geschwächt, so dass das Männchen Sayan sie vermehrt angreifen konnte?

Alex Rübel: Wir wissen natürlich nicht, was in Sayan vorging, als er Elena angegriffen hat. Ein Liebespaar waren sie nicht, wir hatten aber eigentlich das Gefühl, dass es immer besser läuft und sie sich vertragen. Deshalb kam der Vorfall für uns auch völlig unerwartet. Wir wussten aber, dass es dem Weibchen nicht so gut geht. Möglicherweise war das ein Auslöser für den Kampf. Wir konnten ihn aber nicht beobachten.

Sie sagen, sie hätten sich vertragen, sich zusammengerauft, warum konnte es trotzdem so weit kommen?

Wie gesagt, kam dieser Angriff für uns ganz unerwartet, die beiden hatten sich höchstens einmal angefaucht. Dennoch: Ein Tiger ist ein Raubtier und ein Jagdtier und wenn er seinen Partner vielleicht nicht mehr als Partner anerkennt, sind Dinge möglich, die wir nicht nachvollziehen können. Wir wissen, dass das geschieht. Nicht nur im Zoo, auch in der Natur.

Sayan ist jetzt alleine in seinem Gehege, ist das ein Problem?

Nein, Tiger sind Einzelgänger in der Wildnis. Wir hätten sie natürlich gerne als Paar gehalten und auf Nachwuchs gehofft. Wir sind aber auf der Suche nach einer neuen Partnerin. Bis es soweit ist, könnte es aber ein- bis zwei Jahre dauern.

Das Gespräch führte Vera Deragisch.

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