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Zürich Schaffhausen Wenn der älteste Wald Europas zu sprechen beginnt

Es war ein spektakulärer Fund: Vor zwei Jahren entdeckte man in einer Baugrube im Zürcher Quartier Binz uralte Baumstrünke. Seither sind die Forscher daran, deren genaues Alter zu bestimmen. Sie erhoffen sich dadurch neue Erkenntnisse, wie sich das Klima seit Ende der Eiszeit entwickelt hat.

Jahrringe alter Bäume sind ein Archiv für die Umweltbedingungen vergangener Zeiten. Sie speichern unter anderem Informationen über Temperaturen und Niederschläge. Die Jahrringdaten aus den Strünken aus der Binz können so beispielsweise Antworten geben auf das Klima nach der letzten Eiszeit. Denn bei den 2013 gefundenen Kiefernstrünken aus einer lehmigen Baumgrube handelt es sich um den grössten jemals in Europa entdeckten spätglazialen Wald.

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Wissenschaftler der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und der ETH Zürich sind derzeit daran, die geborgenen 256 Strünke mit Hilfe einer speziellen Methode der Jahrringforschung (Dendrochronologie) auf das Jahr genau zu datieren. Die Forscherinnen und Forscher hoffen, so die bestehende Jahrring-Chronologie - quasi den Jahrringkalender - um weitere 1500 bis 2000 Jahre verlängern zu können. Die bisher älteste genau datierte Chronologie, die hauptsächlich aus Eichen aus Deutschland und Kiefern aus der Schweiz besteht, reicht laut WSL ungefähr 12'500 Jahre zurück.

Erst der Vergleich macht das Ganze interessant

Auf unerwartete Verbündete gestossen sind die WSL-Forscher in Neuseeland. Dort gibt es alte Kauri-Bäume, die über die letzten 50'000 Jahre und darüber hinaus in Sümpfen erhalten geblieben sind. Ein Vergleich der Daten aus Neuseeland mit denen aus der Schweiz sei sehr wertvoll, sagt Lukas Wacker von der ETH Zürich: «Dank der Datenbank aus der Südhemisphäre können wir Vergleiche anstellen und etwa herausfinden, ob es nach der Eiszeit zuerst im Norden oder im Süden wärmer wurde.»

(sda/simd; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)

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