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Winterthur ist als Standort für Firmen weiter «en vouge», meint Stadtpräsident Michael Künzle.
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 23.02.2020. Bild: SRF
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Winterthur im Wandel «Wir müssen nicht in Panik ausbrechen»

Rieter schliesst die letzte Produktionsstätte, das Medizinaltechnikunternehmen Zimmer Biomet zieht nach Zug und diese Woche hat auch der finnische Schiffsmotorenbauer Wärtsilä angekündigt, den Hauptsitz von Winterthur in den Kanton Thurgau zu verlegen.

Winterthur, die einst stolze Industriestadt, verliert 300 Arbeitsplätze. Michael Künzle (CVP) nimmt als «Regionaljournal»-Wochengast Stellung.

Michael Künzle

Michael Künzle

Stadtpräsident Winterthur, CVP

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Michael Künzle (*1965) absolvierte an der Universität Zürich sein Jurastudium. Seine Hobbys sind lesen, Saxofon spielen, Schach und Badminton. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

Seine politische Karriere begann Michael Künzle im Jahr 1996 als Präsident der CVP-Kreispartei in Oberwinterthur. Dieses Amt übte er zehn Jahre lang aus. 1999 wurde Künzle ins Winterthurer Parlament gewählt, ab 2001 war er Fraktionspräsident der CVP im Grossen Gemeinderat. In den Winterthurer Stadtrat wurde Michael Künzle 2005 gewählt. Er setzte sich im Kampf um den frei gewordenen Sitz von Hans Hollenstein (CVP) gegen seine Grüne Kontrahentin Marlies Bänzinger durch. Künzle bekleidete das Departement Sicherheit und Umwelt und wurde 2006 sowie 2010 im Amt bestätigt.

Stadtpräsident von Winterthur wurde Michael Künzle im Jahr 2012. Er setzte sich gegen SP-Kandidatin Yvonne Beutler durch und wurde Nachfolger von Ernst Wohlwend.

SRF News: Winterthur verliert 300 Arbeitsplätze und Zimmer Biomet und Wärtsilä ziehen in andere Städte um. Wie gross ist der Imageschaden für Winterthur?

Michael Künzle: 73'000 Menschen arbeiten in Winterthur. Nun gehen 350, das sind 0,4 Prozent. Das haut uns nicht gleich um. Was schmerzhaft ist, sind die Steuereinnahmen die wir verlieren. Wir als Stadt Winterthur haben in den letzten Jahren aber einen soliden Wirtschaftsstandort aufgebaut. Wenn heute ein Unternehmen hustet, ist die Stadt nicht gleich krank.

Wir müssen relativieren, wir müssen erklären, wir müssen unsere Vorteile aufzeigen und nicht in Panik ausbrechen.

Die Winterthurer Handelskammer sieht das anders. Sie spricht von einem «Alarmsignal» und einem «Weckruf». Können sie das nachvollziehen?

Nein, das kann ich nicht nachvollziehen. Es sind Zimmer Biomet und Wärtsilä, die wegziehen und nicht mehr. Ich bleibe dabei, dass das Einzelfälle sind und dass kein Wellengang ausgelöst wurde.

Wie sieht ihre Strategie aus, um nicht noch mehr Arbeitsplätze zu verlieren und neue Firmen nach Winterthur zu locken?

Wir besuchen regelmässig Unternehmen. Ich selbst gehe zu etwa 15 Unternehmen pro Jahr in der Stadt und in der Region um herauszufinden, wie es ihnen geht und was sie brauchen. Von den meisten erhalte ich gute Rückmeldungen. Die wenigen unzufriedenen Firmen können ihr Anliegen bei mir platzieren und ich gebe das dann weiter.

Seit Anfang Jahr interessieren sich 20 neue Firmen für den Standort Winterthur. Das zeigt mir, dass dieser Standort immer noch «en vogue» ist.

Was sagen sie zu der Kritik, dass in Winterthur eine «Willlkommenskultur für die Wirtschaft» fehlt?

Wenn Unternehmen den Standort Winterthur ins Auge fassen, dann melden sie sich bei uns, wir betreuen und begleiten sie. Wir müssen unsere Arbeit gut und professionell machen und das tun wir. Wenn ich das Wehklagen der Politiker höre, dann muss ich sagen, dass ist nicht förderlich für unser Image. Die Kritiker sollen die Vorteile herausstreichen, die wir zweifellos haben.

Das Gespräch führte Nadine Markwalder. Das ganze Interview zum Nachhören finden Sie oben im Artikel.

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