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Zürich Schaffhausen Winterthurer Abfallberge lassen Kasse klingeln

Stadtwerk Winterthur hat besser gewirtschaftet als erwartet. Die Rechnung 2015 schliesst mit einem Gewinn von rund 14 Millionen Franken. Dies dank höherem Wasserverbrauch im heissen Sommer und mehr Abfall. Sind die guten Zahlen nun ein gutes Zeichen für die geplante Verselbständigung?

Nach dem Wirbel um seine Informationspolitik im Zusammenhang mit einer Energie-Abstimmung, kann der Grüne Stadtrat Matthias Gfeller wieder einmal Positives verkünden. Er ist zufrieden mit den Zahlen des Stadtwerks Winterthur für das Jahr 2015: «Es ist wirklich ein gutes Jahr gewesen, wir haben einen schönen Gewinn gemacht». Die Rechnung 2015 schliesst mit einem Überschuss von 13,9 Millionen Franken. Dies ist deutlich besser als budgetiert. Dazu hat das Stadtwerk weitere 14,6 Millionen Franken in die Stadtkasse abgeliefert.

Zum guten Ergebnis haben vor allem zwei Faktoren beigetragen. Einerseits der lange, heisse Sommer. 2015 stieg der Wasserverbrauch der Winterthurer Bevölkerung um knapp 11 Prozent. Andererseits wurde deutlich mehr Abfall eingesammelt und verbrannt. 195'000 Tonnen waren es insgesamt, dies sind 19 Prozent mehr als im Vorjahr.

Weniger Gas und Öl

Mehr und mehr Abfall, für den Grünen Politiker Matthias Gfeller eigentlich ein Graus. Trotzdem sieht er darin etwas Positives: «Es ist immer besser, wenn die Leute den Abfall korrekt entsorgen. So können wir daraus Fernwärme produzieren und müssen kein Öl importieren.»

Tatsächlich: 2015 hat auch das Geschäftsfeld Fernwärme deutlich besser abgeschlossen als budgetiert. Durch die höhere Menge an Abfall konnte mehr Strom produziert werden. Beinahe 20 Prozent des Winterthurer Stroms entsteht in der Kehrichtverwertungsanlage. Zudem profitierte man von den konstanten Aussentemperaturen während der Heizperiode. Sie führten dazu, dass deutlich weniger Spitzen mit Gas oder Öl abgedeckt werden mussten, wie es in der Mitteilung des Stadtwerks heisst.

Gutes Zeichen für die Verselbständigung?

Die guten Zahlen seien ein gutes Zeichen für die geplante Verselbständigung der Stadtwerke, sagt Stadtrat Matthias Gfeller: «Man muss eine Firma dann in die Selbständigkeit entlassen, wenn sie gesund ist.»

So schnell dürfte aus Stadtwerk Winterthur aber keine Aktiengesellschaft werden. Das Geschäft steckt nämlich seit der Kritik an Matthias Gfeller fest. Der Stadtrat diskutiert sogar, ob es sistiert werden soll.

Die linken Parteien freuen sich leise darüber. SP-Fraktions-Chef Silvio Stierli sagt gegenüber dem «Regionaljournal», seine Partei habe keine Eile. Die Bürgerlichen befinden sich in einer Zwickmühle. Sie möchten die Stadtwerke verselbständigen, rufen aber im Rahmen der Abstimmungs-Affäre am lautesten nach Transparenz. Mit einer Verselbständigung würde es für das Parlament allerdings noch schwieriger, an Informationen zu gelangen.

Verselbständigung verzögert sich wohl

Der ursprüngliche – bereits sehr ehrgeizige – Zeitplan des Stadtrates dürfte wegen der Administrativuntersuchung Makulatur sein. Bis Anfang 2018 werden die Winterthurer Stadtwerke kaum in eine Aktiengesellschaft umgewandelt sein.

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