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Interview mit der Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 28.06.2020. Bild: SRF
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Wochengast Carmen Walker Späh «Es gibt keine Hinweise, dass der ÖV speziell gefährlich sei»

Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin will keine Maskenpflicht und hofft, dass sich der ÖV bald wieder erholt.

Die Corona-Krise brachte den gut laufenden Wirtschaftsmotor des Kantons Zürich ins Stottern, viele Unternehmen meldeten Kurzarbeit an, der Konsum brach ein. Trotz der fast vollständigen Lockerung bleibt die Lage anspruchsvoll. Als Vorsteherin der Volkswirtschaftsdirektion steht Carmen Walker während der Corona-Krise unter besonderem Druck. Im Interview mit dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» sagt sie, wie der Kanton aus der Krise finden soll und warum sie als oberste ÖV-Chefin keine Maskenpflicht in Zügen, Bussen und Trams will.

SRF: Der Zürcher Verkehrsverbund leidet unter den Corona-Folgen. Die Züge, Busse und Trams sind noch lange nicht so voll wie vor der Krise. Würde hier nicht eine Maskenpflicht helfen, das Vertrauen der Passagiere wieder zurückgewinnen?

Carmen Walker Späh: Ich muss zunächst sagen, dass wir keine Hinweise darauf haben, dass der ÖV gefährlicher sei. Die Realität ist, dass Maskentragen eine sehr geringe Akzeptanz hat in der Bevölkerung. Ein Grund ist sicher die widersprüchliche Kommunikation des Bundes zu Beginn der Krise. Ich glaube aber, dass die Menschen freiwillig eine Maske tragen, sollte sich die Situation dramatisch verändern. Und natürlich sind auch wir ständig im Austausch mit dem Bund. Bei einer Maskenpflicht bräuchte es zudem generelle Vorgaben. Und auch die Frage, wie das kontrolliert werden soll, müsste geklärt werden.

Carmen Walker Späh

Carmen Walker Späh

Volkswirtschaftsdirektorin Kanton Zürich

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Carmen Walker Späh, geb. 1958, wurde 2015 in den Zürcher Regierungsrat gewählt. Seither steht sie der Volkswirtschaftsdirektion vor. Bis zu ihrer Wahl arbeitete Carmen Walker Späh als selbständige Rechtsanwältin. Von 2002 bis 2015 hatte sie einen Sitz im Zürcher Kantonsrat. Ausserdem präsidierte sie von 2010 bis 2017 die FDP-Frauen Schweiz. Die Zürcher Politikerin ist gebürtige Urnerin und heimatberechtigt in Wassen und Zürich.

Dieser Passagierrückgang bedeutet auch einen harten Verlust für den ZVV. Wie wollen Sie dieses Finanzloch kompensieren?

Es ist in der Tat ein tiefes Loch. Wir rechnen mit rund 100 Millionen Franken. Für den Verlust kommen letztlich Kanton und Gemeinden auf. Wir hoffen aber, dass sich auch der Bund noch beteiligt. Klar ist für uns, dass wir die Billetpreise nicht erhöhen.

Wie geht es der Zürcher Wirtschaft im Moment ganz allgemein?

Der Schaden ist beträchtlich. Das haben wir in diesem Ausmass noch nie gehabt. Ich sehe aber, dass die Unternehmen wieder Mut fassen, wieder Umsätze machen. Und ich glaube, wir machen die Rechnung Ende Jahr, oder Ende nächsten Jahres. Trotzdem müssen wir uns auf steigende Arbeitslosenzahlen vorbereiten. Vor allem auch, wenn Firmen keine Kurzarbeit mehr beantragen können.

Was kann der Kanton Zürich beitragen, damit sich die Wirtschaft erholt?

Sehr wichtig ist mir, dass wir aktuelle Projekte nicht stoppen, sondern weiterplanen. Das Tram Affoltern ist so ein Beispiel, wo wir diese Woche das Vorprojekt für 15 Millionen Franken genehmigt haben. Es ist wichtig, dass der Staat jetzt nicht auf die Bremse tritt. Auch wünschte ich mir mehr Sonntagsverkäufe, um den Detailhandel anzukurbeln. Ein spezielles Konjunkturprogramm braucht es meiner Meinung nach nicht.

Das Gespräch führte Vera Deragisch. Sie finden es in voller Länge im Audiofile.

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