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2. Gotthard-Röhre Grossandrang am Gotthard-Podium in Sempach

Rund 700 Interessierte füllten die Sempacher Festhalle. Gegner und Befürworter eines zweiten Gotthard-Strassentunnels diskutierten auch über die Auswirkungen auf die Zentralschweiz. Es zeigte sich: Die Abstimmung vom 28. Februar wird nicht nur wegen blanker Fakten entschieden.

Der Gotthard-Strassentunnel

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Der Andrang der Gäste am Montagabend in der Festhalle Sempach war gross. So gross, dass das Podium nicht wie geplant um 18:30 Uhr beginnen konnte. Noch immer strömten Interessierte in die Halle. Also schoben Helfer die Seitenwände weg und stellten zusätzliche Stühle ins Foyer. Auch die Galerie war dicht besetzt.

Drei Bedenken im Vordergrund

Organisiert wurde der Anlass durch die AWG, die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Gesellschaft des Kantons Luzern. Die AWG versteht sich als Netzwerk für Unternehmer.

Die Argumente der Befürworter und der Gegner einer zweiten Gotthard-Strassenröhre sind zahlreich. Entsprechend wurden sie in Sempach während rund zwei Stunden diskutiert.

Zwei Kernthemen waren die Sicherheit und die Kosten eines zweiten Tunnels. Aus Zentralschweizer Sicht wurden vor allem drei Themen diskutiert, die beschäftigen:

  • die Bedeutung einer ununterbrochenen Nord-Süd-Strassenverbindung für die Untnehmer
  • die Vor- und Nachteile einer sogenannten rollenden Landstrasse (Rola)
  • die Auswirkungen einer zweiten Gotthardröhre auf das Projekt Bypass Luzern

Gaudenz Zemp, der Präsident des Luzerner Gewerbeverbands, sprach vehement für den Bau eines zweiten Strassentunnels. Denn für die Gewerbetreibenden sei die Nord-Süd-Achse sehr wichtig. Zahlreiche Zentralschweizer Unternehmen hätten Niederlassungen im Tessin oder würden mit Norditalien Handel treiben.

Audio
SRF-Redaktor Silvan Fischer über die Gotthard-Diskussion in Sempach (12.01.2016)
04:37 min
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 37 Sekunden.

Die Alternative zur zweiten Röhre wäre, den Autobahnverkehr während der Sanierungszeit auf die Schiene zu verladen.

Die Gegner dieser Variante befürchten, diese sogenannte rollende Landstrasse (Rola) könnte zu grossen Wartezeiten führen. Was aus Sicht der Gewerbler schlecht wäre.

Verladestationen im Kanton Uri

Für die Rola müssten im Kanton Uri Fahrzeuge verladen werden. Es bräuchte also neue Verladestationen. Das dafür nötige Land stellt einen weiteren Diskussionspunkt dar. Trotzdem zeigte sich der Urner SP-Regierungsrat Markus Züst am Podium in Sempach offen für diese Variante. Denn sie ist aus seiner Sicht günstiger und ökologischer.

Der Urner Baudirektor Markus Züst an einer Podiumsveranstaltung.
Legende: Der Urner Baudirektor Markus Züst. zvg / Stefan Vonwil

Die wohl prominenteste Rednerin am Montagabend war Bundesrätin Doris Leuthard. Die Chefin des Verkehrsdepartements gab zu bedenken, dass an Verladestationen rund 20 Stunden pro Tag gearbeitet würde; während der Nacht mit Hilfe von Flutlichtanlagen. «Sie können sich vorstellen, dass Anwohner daran kaum Freude hätten», so Leuthard.

Konkurrenz zum Bypass Luzern?

Leuthards Parteikollege, der Luzerner CVP-Ständerat Konrad Graber, hat kein Gehör für eine zweite Gotthardröhre. Unter anderem darum, weil das Projekt in seinen Augen den Bypass Luzern verdrängen würde, der die Stadt künftig vom Verkehr entlasten sollte.

Ein neuer Tunnel und die Sanierung des alten würden insgesamt rund 2,8 Milliarden Franken kosten. «Dazu käme der Betrieb und der Unterhalt des neuen Tunnels. Da würde kaum Geld bleiben für den Luzerner Bypass und dieser würde irgendwann nach 2040 realisiert. Statt ab 2030.» Laut Graber wäre damit Luzern ein Verkehrschaos sicher.

Regionaljournal Zentralschweiz, 06:32 & 17:30 Uhr

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