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Aggressive Verkaufsmethoden Firma Mons Solar steht in der Kritik

Erschlichene Unterschriften, unklare Offerten, Sicherheitsmängel: Die Vorwürfe gegen den Solartechnik-Anbieter sind happig.

Silke Kimmritz aus dem Kanton Zürich möchte eine Solaranlage. Im Internet sucht die Ärztin nach möglichen Anbietern. Über die Vermittlungsplattform «Around Home» stösst sie auf den Anbieter Mons Solar und vereinbart einen Beratungstermin bei sich zu Hause. Das Gespräch bleibt ihr in schlechter Erinnerung: «Ich merkte erst hinterher, dass ich in einem knallharten Verkaufsgespräch war.»

Noch während des Erstgesprächs unterbreiten die beiden Mons-Solar-Berater eine Offerte knapp über 26'000 Franken. Silke Kimmritz müsste bloss noch unterschreiben. Aber sie will nochmals drüber schlafen. «Dann haben die Verkäufer angefangen, mich zu bedrängen. Die Preise würden durch die Decke schiessen, ich müsste jetzt dringend unterschreiben.» Silke Kimmritz hätte unterschrieben, wenn ihr Sohn, der selbst Verkaufsprofi ist, sie nicht vehement davon abgehalten hätte.

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Aggressive Verkaufsmethoden

Auch Werner Nagel hatte Besuch von Mons Solar. «Ich bin Jahrgang 1938 und habe es noch nicht erlebt, dass ich auf diese Art reingelegt wurde», erinnert sich der ehemalige Projektleiter im Energiesektor. Die Mons-Solar-Verkäuferin habe ihn zu einer Unterschrift gedrängt. Sie sagte, es handle sich dabei um einen Antrag für Fördergelder, die knapp würden. «Darum habe ich unterschrieben. Aber ich habe nicht beachtet, dass mir ein Werkvertrag untergeschoben wurde.»

Diese Unterschrift bindet Werner Nagel vertraglich an Mons Solar. Und die fordert nun eine Konventionalentschädigung von über 5600 Franken – wegen Rücktritts vom Werkvertrag.

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Genügend Fördergelder

David Stickelberger ist Geschäftsführer des Branchenverbands Swissolar. Beim Verband melden sich immer wieder Betroffene, welche sich über die aggressiven Verkaufsmethoden von Mons Solar beschweren: «Wir hatten Meldungen, dass es hiess, es brauche eine rasche Unterschrift, weil die Fördergelder bald verfallen würden. Diese Fälle konnten wir nicht kontrollieren. Klar ist aber: Die Fördergelder verfallen nicht zeitnah, sie sind bis mindestens 2030 gesichert.»

Bei Problemen mit dem Solarinstallateur können sich Betroffene an die Ombudsstelle von Swissolar wenden. Nicht so Kunden von Mons Solar. Die Ostschweizer Firma ist vor drei Jahren nach Differenzen aus dem Verband ausgetreten.  

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Ernste Sicherheitsbedenken

Vincent Eberle aus Zug hat bereits im letzten September eine Photovoltaikanlage bestellt. Für 50'000 Franken bei Mons Solar. Eine Solaranlage ist aber bis heute keine auf seinem Dach. Bauherr Eberle hat grosse Fragezeichen bezüglich der Sicherheit. Auf den Plänen von Mons Solar fehlen Sicherheitswege und Absicherungen für spätere Unterhaltsarbeiten.

Der IT-Projektleiter macht sich Sorgen: «Wenn jemand drei Stöcke runterfällt, hafte ich als Eigentümer.» Diese Sorgen hält PV-Gutachterin Andrea Beck für berechtigt. Die Baupläne von Mons Solar seien zu ungenau: «Ich erwarte ein Layout, einen Dachbelegungsplan. Wo die Module bemasst und eingezeichnet sind und auch die Absturzsicherung integriert ist. Auf diesem Plan kann ich das nicht erkennen.»

Stellungnahme von Mons Solar zum Thema Sicherheit

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Zum Vorwurf, dass Vincent Eberle keine genauen Pläne erhalten hat, wo die Sicherheitswege und Absturzsicherungen eingezeichnet sind, schreibt Mons Solar: Die Pläne seien mittlerweile angepasst, und der Mons-Solar-Geschäftsführer werde diese bald mit dem Kunden besprechen. Ausserdem sei Mons Solar nicht für die permanente Dachsicherung verantwortlich. Im Gegensatz zur Sicherung während der Montage der PV-Anlage, da sieht sich Mons Solar in der Verantwortung.

Kassensturz, 30.08.2022, 21:05 Uhr

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