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«Arena Spezial» zur CS-Krise
Aus Arena vom 19.03.2023.
Bild: SRF/Oscar Alessio abspielen. Laufzeit 1 Minute 1 Sekunde.
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CS-Übernahme durch die UBS Parteispitzen: Bank-Management muss Verantwortung übernehmen

Am Tag des Deals zwischen UBS und CS finden die Parteispitzen klare Worte für das Verhalten des früheren Managements. Wie stabil die gefundene Lösung wirklich ist, bleibt in der Politik umstritten.

«Ein schwarzer Tag für die Schweiz»: so bezeichneten gleich mehrere der anwesenden Parteispitzen in der «Arena Spezial» den gestrigen Sonntag, an dem die Übernahme der Credit Suisse (CS) durch die UBS Tatsache geworden ist. «Die Credit Suisse war ein Aushängeschild der Schweiz», so FDP-Präsident Thierry Burkart. «Dass diese Rettungsaktion notwendig wurde, ist eine Katastrophe.»

Die Gäste in der «Arena Spezial»

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  • Thierry Burkart, Präsident FDP
  • Mattea Meyer, Co-Präsidentin SP
  • Thomas Matter, Mitglied Parteileitung SVP
  • Gerhard Pfister, Präsident Die Mitte
  • Balthasar Glättli, Präsident Grüne
  • Jürg Grossen, Präsident GLP

Ausserdem im Studio:

  • Reto Lipp, Wirtschaftsredaktor SRF

Moderiert von Sandro Brotz.

Dass das Eingreifen der Nationalbank und des Bundes nötig war, bezweifelte keiner der Sendungsgäste. Glücklich über die Fusion der beiden Schweizer Grossbanken war aber niemand: «Es ist die beste aller schlechten Lösungen», sagte Mitte-Präsident Gerhard Pfister.

Links-Grün fordert strengere Regulierung

Damit war es mit der Einigkeit im Studio vorerst vorbei. «Wir befinden uns in Geiselhaft der Banken», kritisierte SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer. «Nach der Finanzkrise 2008 haben die Bürgerlichen strengere Regulierungen für die Banken stets abgelehnt – jetzt haben wir ein Problem.»

Mehr Eigenkapital hätte der CS nichts genützt.
Autor: Thomas Matter Mitglied Parteileitung SVP

Grünen-Präsident Balthasar Glättli pflichtete Mattea bei: «Die aktuelle too big to fail-Gesetzgebung reicht nicht.» Die Banken bräuchten etwa mehr Eigenkapital, um solche Krisen in Zukunft zu verhindern.

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SRF-Wirtschaftsredaktor Reto Lipp: «Man könnte das Eigenkapital der Banken erhöhen.»
Aus News-Clip vom 20.03.2023.
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«Mehr Eigenkapital hätte der CS nichts genützt», widersprach Matter. Das Problem sei vielmehr gewesen, dass die Kunden massenweise ihr Geld von der CS abgezogen hätten.» Laut Burkart hat die CS-Führung durch die Skandale der vergangenen Jahre das Vertrauen der Kundschaft verspielt und die Bank so Richtung Kollaps gesteuert: «Mehr Regulierung hätte hier rein gar nichts gebracht.»

CS-Führung in der Verantwortung

Einig war man sich in der Polit-Runde hingegen, dass in erster Linie das frühere CS-Management für die Krise verantwortlich sei. «Die UBS hat nach der Finanzkrise von 2008 Konsequenzen gezogen. Die CS hingegen hat ihr Verhalten nicht angepasst», bemängelte Pfister.

Die UBS hat nach der Finanzkrise von 2008 Konsequenzen gezogen. Die CS hingegen hat ihr Verhalten nicht angepasst.
Autor: Gerhard Pfister Präsident Die Mitte

Dazu SRF-Wirtschaftsredaktor Reto Lipp: «Weil die CS nach der Finanzkrise nicht gerettet werden musste, wurde sie übermütig.» In der Folge hätte sie namentlich das risikoreiche Investmentbanking in den USA ausgedehnt.

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SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer: «Was man hier gesehen hat, ist eine organisierte Verantwortungslosigkeit.»
Aus News-Clip vom 20.03.2023.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 1 Sekunde.

«Die CS-Führung hat ungerechtfertigte Millionensaläre kassiert, und jetzt muss die Bank mithilfe des Steuerzahlers gerettet werden», beanstandete Meyer. Die SP spricht sich deshalb für ein Boni-Verbot für Banken aus. Burkart hoffte, dass die Schuldigen im Management ihre Strafe bekommen: «Auch die Rückzahlung von Boni muss in Erwägung gezogen werden, wenn es eine rechtliche Grundlage dafür gibt.» GLP-Präsident Jürg Grossen kritisierte, dass die Angestellten den grössten Teil der Zeche würden bezahlen müssen: «Es ist ein schwarzer Tag auch für das Bankpersonal.»

Too big to fail auch in Zukunft?

Glättli warnte, dass die UBS nach der Fusion nun umso mehr too big to fail sei: «Wir müssen diesen neu geschaffenen Riesenkoloss deshalb aufspalten.» Matter forderte, dass die UBS zurück zu ihren Wurzeln geht. «Die UBS muss sich nun auf das Kerngeschäft in der Schweiz fokussieren. Das Investment-Banking in den USA verstehen wir Schweizer nicht.»Ausserdem sollte Vorschrift werden, dass die Mehrheit des Verwaltungsrats in systemrelevanten Banken in Zukunft den Schweizer Pass besitzt.

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«Arena»-Zuschauerin: «Das CS-Management soll zur Verantwortung gezogen werden.»
Aus News-Clip vom 20.03.2023.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 24 Sekunden.

GLP-Präsident Grossen betonte, dass die gegenwärtige Situation vor allem für die Schweizer Bevölkerung mit grossen Unsicherheiten verbunden sei. Er hat selbst ein UBS-Konto, zeigt sich aber zuversichtlich: «Ich warte jetzt erstmal ab und schaue, was passiert.»

Credit Suisse: Übernahme durch UBS

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Logos der Credit Suisse und der UBS prangen auf den Firmensitzen.
Legende: KEYSTONE/Michael Buholzer

Die Grossbank Credit Suisse wird durch die UBS übernommen. Die neusten Entwicklungen rund um die CS und die aktuelle Bankenkrise in der Schweiz sowie Reaktionen und Einschätzungen finden Sie hier.

Arena Spezial, 19.03.2023, 22:20 Uhr

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