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Keine neuen Trams für Basel Nach Preisschock: Basler Parlament stoppt Trambeschaffung

Basel bekommt keine 23 zusätzlichen «Flexity»-Trams. Über ein Drittel Preisaufschlag von Alstom ist dem Kantonsparlament zu teuer.

Sie sind der Stolz der Basler «Drämmli»-Flotte, die 61 «Flexity»-Niederflurtrams, die seit 2015 durch die Stadt rollen. Eigentlich wollte die Kantonsregierung nun 23 weitere dieser Tramzüge kaufen. Dafür war eine Option mit der Herstellerin Bombardier – heute Alstom – vereinbart worden.

Flexity-Tram
Legende: Die Basler Flexity-Trams wurden auch gekauft für die grenzüberschreitende Linie nach Weil am Rhein (De). Keystone / Patrik Straub

Daraus wird aber nichts: Alstom hat im letzten Herbst überraschend den Preis um 34 Millionen Franken erhöht; die Fahrzeuge kosten so mehr als ein Drittel mehr. Darum beschloss der Grosse Rat Basel-Stadt heute fast einstimmig, die weiteren Flexity-Trams doch nicht zu kaufen: Er wies das Geschäft an die Regierung zurück.

Ein Rechtsstreit würde sich über Jahre hinziehen. So lange möchten wir nicht warten.
Autor: Esther Keller Vorsteherin Bau- und Verkehrs-Departement BS

Alstom begründete den satten Preisaufschlag vor allem mit veränderten Normen. Zwar sähen die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) gute Chancen, einen Rechtsstreit zu gewinnen. Regierungsrätin Esther Keller, die dem Bau- und Verkehrsdepartement vorsteht, will aber kein Risiko eingehen: «Ein Rechtsstreit würde sich über Jahre hinziehen. So lange möchten wir nicht warten.»

Flexity-Trams auch in Zürich

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Flexity-Trams fahren auch durch Zürich – nach Beschaffungs-Wirren und einem Rechtsstreit. Dort ist man damit so zufrieden, dass die Verkehrs-Betriebe vor rund zwei Jahren neben den ersten 70 noch 40 weitere bestellt haben.

Combinos rollen derweil auf Berner Schienen. Zuletzt hat Bern aber Tramlink-Züge von Stadler gekauft.

In Genf fahren Tango-Trams von Stadler sowie Cityrunner von Bombardier sowie alte Düwag-Trams. Und Lausanne hat Stadler-Trams bestellt.

Kritik an die Adresse der Tram-Herstellerin äussert Raphael Fuhrer, Präsident der Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission UVEK: «Die UVEK ist über das Verhalten der Firma Alstom irritiert, wir sprechen von einem Vertrauensbruch».

Ein neues Ausschreibungsverfahren dauert allerdings ein paar Jahre. So lange fahren die veralteten «Cornichon»-Trams mit hohen Stufen weiter.

Wir sprechen von einem Vertrauensbruch.
Autor: Raphael Fuhrer Präsident Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission

Das Basler Flexity ist ebenfalls nicht perfekt: Es hat keine sogenannten Schiebetritte, die sich an Haltestellen ausfahren lassen - als Brücke zwischen Tramtür und Trottoir. Diese vereinfachen das Einsteigen und auch die Anpassung mancher Haltestellen an Vorschriften des Behindertengleichstellungs-Gesetzes.

Alle hoffen auf Schiebetritte

Entsprechend forderten im Grossen Rat mehre Leute, rasch Schiebetritte zu realisieren. Auch Ester Keller warb damit für eine Neuausschreibung: «Das ist bei allem Ärger über Alstom auch eine Chance», sagte sie.

Weil diese Trambeschaffung nun vertagt wurde, soll der neue Anlauf gleich zusammengelegt werden mit dem bevorstehenden Ersatz der ersten Generation von Niederflurtrams, dem seit 2001 genutzten «Combino» von Siemens, sowie einer Neubeschaffung für einen ins Auge gefassten Netz-Ausbau. So entstünde eine Tramflotte mit nur zwei Typen, was den Unterhalt vereinfachen und verbilligen würde.

Alte Zürcher Trams gehen in die Ukraine

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Alte Zürcher Trams am Paradeplatz.
Legende: Verschiedene «Tram 2000» der VBZ am Paradeplatz Zürich. Keystone / Ennio Leanza

Acht alte Zürcher Trams werden in die Ukraine geliefert. Dies teilten die Verkehrsbetriebe Zürich am Mittwoch mit.

Der Grund, warum die Trams jetzt in die ukrainische Stadt Vinnitsa geliefert werden können, sei, weil sich der russische Angriffskrieg nicht mehr auf die Lieferung auswirke.

Per Zug werden demnächst acht «Tram 2000»-Fahrzeuge vom Zwischenlager in Dielsdorf nach Vinnitsa transportiert, wo bereits andere alte Zürcher Trams in Betrieb sind.

Insgesamt sollen 35 alte Trams in die Ukraine geliefert werden, wo sie zirka noch 15 Jahre lang in Betrieb sein werden.

Regionaljournal 15.3.2023, 12:03 Uhr ; 

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