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Konzession für Staumauer Bern winkt Trift-Staumauer durch – Umweltverbände kämpfen weiter

Das Trift-Projekt soll der Schweiz mehr Winterstrom bringen. Trotz einem Deal mit dem Bund hält der Widerstand an.

Was ist geplant? Unterhalb des Triftgletschers ob Gadmen (BE) wollen die Kraftwerke Oberhasli (KWO) eine 450 Millionen Franken teure Staumauer bauen. Es ist ein Projekt von nationaler Bedeutung: Denn 2040 muss die Wasserkraft deutlich mehr Strom produzieren. Dies insbesondere im Winter, wenn man heute von Stromimporten abhängig ist. Die Trift-Staumauer im Talkessel soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Trift Berg
Legende: Auf der Höhe der Seilbrücke soll eine neue Staumauer entstehen. Keystone/Gaetan Bally

Wann wird gebaut? Das Projekt ist seit Donnerstag einen Schritt weiter. Das Berner Kantonsparlament hat mit 139 zu 3 Stimmen die Konzession angepasst und den KWO grünes Licht für den Bau gegeben. Mit dem Kraftwerk könnten zusätzliche 145 Gigawattstunden Energie produziert werden, sagte Grossrat Simon Ryser (GLP).

Was sagen die Umweltverbände? Das Trift-Projekt ist eines der Wasserkraftwerke, über das sich am runden Tisch die grossen Umweltverbände mit dem Bund geeinigt haben. Für Pro Natura etwa ist das Vorhaben ein Kompromiss, die Organisation wehrt sich nicht gegen das Projekt. Entscheidend dafür ist ein Deal mit dem Bund, denn es sind umfangreiche Ausgleichsmassnahmen vorgesehen. Im Trift-Gebiet ist ein neues Waldreservat vorgesehen, ebenso soll ein 1.5 Kilometer langes Bachufer renaturiert werden. «Wir erwarten aber, dass der Kanton Bern künftig auf den Ausbau von Kleinwasser-Kraftwerken verzichtet und so die Umwelt schon», sagt ein Sprecher von Pro Natura weiter.

Wer kämpft weiter gegen das Vorhaben? Die grossen Umweltverbände unterstützen zwar das Vorhaben, kleine Organisationen wie der Grimselverein kämpfen weiterhin gegen das Trift-Projekt. «Es ist ein massiver Eingriff in eine bisher unberührte, unverschlossene und wilde Naturlandschaft im Gebirgskessel», sagt Nick Röllin, Präsident des Grimselvereins. Ein frisch entstandenes Gletschervorfeld und eine Schwemmebene würden zerstört. Auch die Organisation Aqua Viva gibt den Widerstand nicht auf. «Der Kanton hat jetzt den Weg geebnet, ein einzigartiges Naturjuwel und viel Biodiversität zu zerstören», so Sprecher Tobias Herbst.

Wie geht es weiter? Das Trift-Projekt geht jetzt in die Baubewilligungsphase, wie die KWO nach der Abstimmung im Grossen Rat mitteilten. Aqua Viva prüft derzeit, wie sie weiter gegen das Vorhaben ankämpfen können.

SRF Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 08.06.2023, 12:03 Uhr ; 

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