Zum Inhalt springen

Nach Tod eines Mannes Lausanne: Rund 1000 Menschen demonstrieren gegen «Polizeigewalt»

  • Rund tausend Menschen haben am Nachmittag in Lausanne gegen «Polizeigewalt» demonstriert.
  • Dies zwei Wochen nach dem Tod eines Nigerianers in Räumlichkeiten der Polizei.

«Die Polizei hat wieder getötet», sagte eine Rednerin zu Beginn der Kundgebung vor dem Justizpalast Montbenon. Sie sprach von «einer rassistischen Polizeiinstitution» und erklärte, dass sich «die Geschichte wiederhole», da in den letzten Jahren im Kanton Waadt vier weitere schwarze Männer an den Folgen von Polizeieinsätzen gestorben seien.

Menschen mit Plakaten.
Legende: Mit Plakaten fordern die Demonstrierenden Gerechtigkeit für den Verstorbenen. KEYSTONE / Valentin Flauraud

Es war das dritte Mal, dass eine solche Versammlung seit dem Tod des 39-jährigen Familienvaters organisiert wurde, der am 25. Mai auf einer Polizeiwache zusammengebrochen war. Dies, nachdem ihn die Polizei wegen Verdachts auf Drogenhandel festgenommen hatte.

Nach seinem Tod eröffnete die Staatsanwaltschaft des Kantons Waadt ein Strafverfahren gegen vier Polizisten wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung. Die Demonstrantinnen und Demonstranten forderten erneut, dass die Ermittlungen an die Staatsanwaltschaft eines anderen Kantons übertragen werden, um das Risiko von Absprachen zu verringern.

Unschuldsvermutung «vom Tisch gefegt»

Aufseiten der Ordnungskräfte hat die Vereinigung der Polizeibeamten von Lausanne (AFPL) den vier Beamten, gegen die ermittelt wird, ihre «Unterstützung» zugesagt.

In einer am späten Freitagabend verbreiteten Erklärung schrieb sie, dass die Unschuldsvermutung, von der die Polizisten profitieren sollten, aufgrund des «Mangels an Unterscheidungsvermögen und Zurückhaltung in bestimmten Medien oder bei bestimmten öffentlichen Stellungnahmen» «hinweggefegt» worden sei.

SRF 4 News, 07.06.2025, 18:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel