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Ob rot, blau oder schwarz Schweizer haben einen «Beerenhunger»

In der Schweiz werden immer mehr Beeren angebaut. Doch ohne Importe wäre der grosse Appetit darauf gar nicht zu stillen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anbaufläche für Beeren ist in den letzten zehn Jahren um fast 50 Prozent gewachsen.
  • Am häufigsten wird die Erdbeere angepflanzt, Himbeere und Heidelbeere holen aber auf.
  • Die inländische Nachfrage ist mittlerweile so gross, dass auch der Import massiv zulegt.

Besuch auf einem Heidelbeerhof im Thurgau

Im Joghurt, als gesunde Zwischenverpflegung für unterwegs, im Dessert: In immer grösseren Mengen verschwinden die Beeren in Schweizer Mäulern.

Das habe auch damit zu tun, dass sich die Menschen heute bewusster ernährten, ist Josiane Enggasser, Vizedirektorin des Obstverbandes Swissfruit, überzeugt.

«Beeren haben vom Ernährungsstandpunkt her viele Vitamine und Anthocyanine», deshalb steige die Nachfrage, sagt sie – und deshalb würden in der Schweiz auch immer mehr Beeren angepflanzt: «Die Produktionsmengen haben in den letzten Jahren zugenommen, man hat auch mehr Anbauflächen.»

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Besonders stark gewachsen ist in der Schweiz die Nachfrage nach Heidelbeeren. Immer mehr Obstbauern satteln deshalb auf den Heidelbeeranbau um. SRF hat einen Betrieb im Kanton Thurgau besucht. Die Reportage hören Sie in der Sendung Rendez-vous .

Erdbeeren sind am populärsten

Tatsächlich hat sich die Anbaufläche in einem Jahrzehnt von gut sechs auf neun Quadratkilometer vergrössert. Das entspricht etwa der Fläche des Hallwilersees.

Landwirtschaftsbetriebe setzen vor allem auf die beliebteste Beere hierzulande, die Erdbeere. Aber auch Himbeeren und Heidelbeeren werden immer häufiger angebaut. Dass das einheimische Angebot inzwischen grösser geworden ist, zeige sich jeweils im Sommer, erklärt Enggasser: «Wir haben Wochen, in denen wir schon über dem Angebot liegen. Es gilt, diese Peaks zu brechen und die Produktion besser zu verteilen.»

Importe aus Marokko, Spanien, Polen

Auf das ganze Jahr gesehen kann die inländische Beerenproduktion die Nachfrage allerdings nur zu einem Drittel abdecken. Das bedeutet, dass Beeren hauptsächlich importiert werden müssen.

In den vergangenen zehn Jahren hat der Import um fast 70 Prozent zugenommen – auf über 46'000 Tonnen. Aus Marokko kommen zum Beispiel die Himbeeren, aus Spanien die Erdbeeren und aus Polen die Heidelbeeren.

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