Nach einem Hackerangriff sind grosse Mengen interner Dokumente und E-Mails des Unternehmens Hacking Team an die Öffentlichkeit gelangt. So wurde aufgedeckt, dass die Kantonspolizei Zürich Staatstrojaner eingekauft hatte. SRF News hat darüber berichtet .
Aus den Dokumenten der gehackten Firma Hacking Team geht zudem hervor, dass auch der Dienst Überwachung Post- und Fernmeldeanlagen (ÜPF) im Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) im Kontakt zu Hacking Team stand. Dies berichtet die «Sonntagszeitung».
Beim Bund fehlt Wissen über Trojaner
Nils Güggi, Sprecher der Behörde, bestätigt in der Zeitung die Kontakte mit Hacking Team. Es sei auch zu einem Treffen in Bern gekommen. Allerdings sei es dabei darum gegangen, mehr über Staatstrojaner und die Möglichkeiten zur Überwachung verschlüsselter Verbindungen zu erfahren.
Die Behörde sei damals mit der Ausarbeitung des Bundesgesetzes betreffend Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs (Büpf) beschäftigt gewesen und habe festgestellt, dass Wissen über solche Software fehle. Gekauft habe der Dienst aber nichts. Das Treffen sei die einzige Verbindung gewesen. Das Büpf soll den Einsatz von Staatstrojanern in der Strafverfolgung explizit regeln.
Interesse auch in der Westschweiz
Für die Produkte von Hacking Team hatten sich auch die Polizeikorps der Kantone Waadt und Genf interessiert. Der Sprecher der Waadtländer Kantonspolizei, Dominique Glur, sagte der Zeitung, es sei nicht zu einem Vertragsabschluss gekommen.
Der Sprecher der Genfer Polizei, Silvain Guillaume-Gentil, gibt an, die Genfer Polizei interessiere sich im Allgemeinen für Systeme und Programme, die es erlaubten, Ermittlungen zu tätigen, solange dies im gesetzlichen Rahmen passiere.